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1. Deutschland, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Handelsgeographie und Verkehrswege, Mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 55

1910 - Breslau : Hirt
Süddeutschland: Bayern, — Württemberg. 55 den Römern gegründet, blühte es im Mittelalter durch Vermittlung des italienischen Handels und durch Gewerbtätigkeit als „Stadt der Fugger" und entfaltete große Macht und Pracht. Am nördlichsten Punkte der Donau und am Beginn der Donau-Dampfschiffahrt vereinigt Regensburg viele natür- liche Straßen. Weiter abwärts entwickelten sich durch ergiebigen Ackerbau Straubing und durch Vereinigung zweier Flußstraßen Passau. In der Mitte der Oberpfalz, an der Straße Pilsen—taus—nürnberg, riefen nahe Eifenlager eine blühende Eisenindustrie um Amberg hervor. In den Alpen gewann Berchtesgaden durch sein Salzwerk und Reichenhall als Bad Bedeutung. — Bayerns Bodenseestadt ist Lindau (Bild 4, S. 8). Im Maingebiete ist Bayreuth bekannt durch das Wagnertheater. Bam- berg, nahe der Rednitzmündung, der Ausgangspunkt des Ludwigs-Kauals, liegt in gartenähnlicher Umgebung und gilt für die „ländlichste der Mittel- städte Deutschlands". Südlich davon blüht Erlangen als protestantische Universität Bayerns. Nürnberg wurde schon im Mittelalter durch die geistige Tüchtigkeit, den Gewerbfleiß und das Handelsgefchick seiner Bürger zum glänzenden Kulturmittelpunkte. Daher ist es reicher als jede andere deutsche Stadt an Prachtwerken der mittelalterlichen Baukunst und der Kunst- gewerbe (Germanisches Museum). Heute bildet es den ersten Gewerbs- und Handelsplatz Bayerns. Kulmbach, im Hopfenbaugebiet des oberen Mains, hat viele Bierbrauereien. Würzburg, in reichem Rebenlande des Main- dreiecks, gewinnt die hohe Bedeutung, die es einst als Hauptstadt eines reichen Bistums besaß, heute auf dem Gebiete der Industrie wieder. In der Rheinpfalz ist Ludwigshafen durch seinen Hafen und den An- teil an Mannheims Handel, besonders aber durch chemische Industrie zur größten Stadt der Bayrischen Pfalz emporgeblüht und hat die Tabak- und Weinhandel treibende alte Reichsstadt Speier weit überflügelt. Die Nähe des Saarkohlenbezirks rief mannigfaltige Gewerbtätigkeit hervor, so im Straßen- knotenpunkt Kaiserslautern Web- und Zigarrenindustrie. 2. Das Königreich Württemberg. Der Nw ist hauptsächlich Neckargebiet, der 80 Donaugebiet. Innerhalb seiner Grenzen liegen die Hohenzollernschen Lande. Die vorwiegend evangelischen Bewohner beschäftigen sich, da der Boden den Fleiß des Landmannes lohnt, zumeist mit Landwirtschaft (Getreide und Obst über Bedarf, ferner Hopfen, Wein, Zuckerrüben, Tabak u. a.). — Steinsalzlager im N fördern den Wohlstand der Bevölkerung. Im Neckargebiete wurde Stuttgart, das ganz von wald- und reben- bedeckten Hügeln umkränzt ist, durch die Gunst der württembergischen Grafen zur Hauptstadt erhoben und überflügelte durch Geschick und Emsigkeit seiner Bewohner alle schwäbischen Neckarstädte. Es wurde der Hauptsitz des süd- deutschen Buchdruckes und Buchhandels und die erste Verkehrs-, Handels- und Industriestadt des Landes, in der auch eine Technische Hochschule die Gewerbtätigkeit bedeutend fördert. Am Neckar ist Tübingen als Univer- sitätsstadt, Marbach als Schillers Geburtsort und das altertümliche Heil- bronn-als erste Handelsstadt des Landes bekannt. Ludwigsburg, das „württembergische Potsdam", trägt das eigenartige Gepräge einer Beamten- und Militärstadt. — Im Donaugebiete hat die Festung Ulm und am Boden- see Friedrichshafen Bedeutung erlangt (Zeppelin).
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