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1. Allgemeine Geographie, Mathematische Geographie, Das Deutsche Reich - S. 24

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
24 Allgemeine Geographie. das Land, besonderer künstlicher Straßen. Die größten Fahrzeuge, vollbeladen, können zwischen allen Häfen der Welt verkehren, die nur die genügende Tiefe haben müssen. Daher auch die große Wohlfeilheit der Seefrachten. Holz aus den Wäldern der unteren Donau wird billiger aus dem Wasserweg um halb Europa herum und den Rhein aufwärts bis Köln geführt, als direkt mit der Bahn. Italienisches Obst und Südfrüchte werden in London und Hamburg billiger feilgeboten als in dem viel näheren Wien oder München. Die Seefahrt ist ferner allen Völkern ein Mittel wirtschaftlicher Entfaltung geworden, den Phöniziern wie den Griechen, den Karthagern wie den Römern, den Engländern wie den Holländern und nun auch wiederum den Deutschen. Zunächst hat die Not, der Huuger den Menschen hinausgetrieben auf das Meer und ihn dessen Gefahren und Schrecken über- winden lassen, später lockte die Aussicht aus Gewinn. Nach überseeischen Ländern senden wir Deutsche nun die Erzeugnisse unserer wachsenden Industrie: Zucker, Gewebe, Farben, Eisen- waren, und empfangen von dorther wieder die R o h p r o d n k t e zur gewerblichen Verwertung: Wolle, Baunrwolle, Holz, Metalle, Kautschuk usw.; dauu G e n u ß m i t t e l: Kaffee, Tee, Tabak; B e l e u ch t u n g s m i t t e l: Petroleum; Düngemittel: Chilesalpeter u. a. Das Deutsche Reich befördert rund 2;i seines Handels wertes zur See, Eugland, die Union und Japan gar 90%. Doch noch andere wertvolle Sögnuugeu verdanken die Völker der Seefahrt. Der Seeverkehr beeinflußt m ä ch t i g den V o l k s ch a r a k t e r. Die Küsten- und Handelsvölker zeichnen sich durch Kraft, Unternehmungsgeist, Selbständigkeit und Freiheitsliebe aus. Der Seeverkehr weitet den Blick und gibt dem öffentlichen Leben einen einheitlichen Zug ins Große, während die rein binnenländischen Völker sich vielfach in inneren Händeln aufreiben, wie die deutsche Geschichte des 17. und 18. Jahrhunderts nur zu deutlich lehrt. Das Meer ist ferner die sicherste Schutzmauer für einen Staat, ein Hort seiuer politischen Freiheit und Selbständigkeit, und es erscheint fraglich, ob England, das in der Nähe der gewaltigsten Militärmächte der Welt liegt, ohne diesen Schutzwall seine Handels- und Kolonialmacht zu solch gewaltiger Höhe hätte ansbilden können. Je mehr das deutsche Volk durch feine wachsende Industrie wie durch die Zunahme seiuer Bevöl- keruug in das Getriebe des Welthandels und Weltverkehrs verflochten wird, desto mehr wird es seinen oft so kläglichen Zwistigkeiten im Innern entzogen, desto mehr weitet sich sein Gesichtskreis und kräftigt sich sein Mut und sein Streben. Tie gemeinsamen Gefahren aber, die ihm daraus mit unvermeidlicher Notwendigkeit erwachsen, schlveißei^die einzelnen Volksglieder mit eherner Macht immer mehr zusammen und steigern den Opfermut wie die Vaterlandsliebe zum Schutze der erruugeueu Größe. „S o ruh t," wie K irchh o f f treffend sagt, „auch unseres Reiches Herrlichkeit st a r k verankert im W e 11 m e e r." C. Die Lufthülle der Erde. I. Eigenschaften der Luft. I. Zusammensetzung. Die Luft besteht aus einem Gemenge von 21 Teilen Sauerstoff und 78 Teilen Stickstoff. Dies Verhältnis bleibt durch alle Breiten und Höhen der Erde im wesentlichen unverändert. Am wichtigsten ist der Sauerstoff, da dieser den Atmungsprozeß des Menschen und der Tiere unterhält. Zu den beiden Hauptbestandteilen treten noch einige andere Bestandteile in ver- schiedener Menge. Bon diesen spielt die Kohlensäure (0,03%) ^ls Ernährerin der Pflanzen eine wichtige Rolle. Der in schwankender Menge vorhandene W a s s e r d a m p f ist die Quelle der Niederschläge.
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