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1. Allgemeine Geographie, Mathematische Geographie, Das Deutsche Reich - S. 88

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
88 Das Deutsche Reich. und verbessert. Bei Lüneburg und Stade trifft man Gipslager und Salzquellen. Tiefbohrungen um Celle haben ansehnliche Petroleumquellen erschlossen. Die Marschen liefern das trefflichste Mastvieh und gute Pferde. Im Gewerbeleben treten jene Industrien hervor, die ihre Rohstoffe der Landwirtschaft entnehmen: Zuckerfabriken, Branntweinbrennereien, Konservenfabriken. In den Küstenstädten blühen die mit dem überseeischen Handel und der Schiffahrt zusammenhängenden Erwerbszweige. Zu nennen sind die Reismühlen, Zigarren- und Tabakfabriken Bremens, die Hamburger Fabriken zur Verarbeitung von Gummi und Gutta Percha, Palmkernen und Kokosnüssen, dann dessen große Schiffswerften. West- elbien ist ein Gebiet wechselreicher Bodenkulturarbeit mit landwirtschaftlichem Gewerbe und hervorragender Verkehrsindustrie in den Mstenstädten. 7. Geschichtliche Bedeutung Ostelbiens. Ostelbien ist die Wiege der preußi- scheu Monarchie, die Heimat der strammen preußischen Heereszucht und des Pflicht- treuen preußischen Beamtentums. Hier hat die Monarchie ihre geschichtliche Feuer- probe bestanden, hier ist daher auch die Heimat der großen preußischen Feldherrn aus der Zeit Friedrichs des Großen, der Befreiungskriege und noch des Deutsch- Französischen Krieges. Auch Bismarcks Titanenkraft wurzelte in seinem ostelbi- schen Juukertum. Ebenso ist die Wissenschaft vortrefflich vertreten, so durch Kaut, Koperuikus, die beiden Humboldt, Mommsen u. a. Berlin ist zu einen: Hauptsitz deutscher Wissenschaft und Kunst geworden, und beide haben ihren Kräftestrom vorzugsweise auf ostelbischem Boden empfangen. Ostelbien hat in politischer, wissenschaftlicher und künstlerischer Beziehung eine hohe geschichtliche Bedeutung. 8. Politisches. Die räumliche Ausdehnung und die Bodenverhältnisse des Norddeutschen Tieflandes boten die natürlichen Bedingungen für die Entstehung eines großen politischen Gemeinwesens. Infolgedessen erwuchs hier das König reich Preußen, von dem dann auch die Neugestaltung des Deutschen Reiches ausging. Zähle die preußischen Provinzen auf! Neune ihre Hauptorte! An der Küste liegen die Stadtrepubliken Hamburg, Bremen und Lübeck und die Großherzogtümer Oldenburg und Mecklenburg, im Binnenland die Herzogtümer B r a n n s ch w e i g und A n h a l t. Das Norddeutsche Tiefland wird in der Hauptsache vom Königreich Preußen eingenommen. Verkehrslage und Industrie Berlins. Ein Blick auf die Karte lehrt, daß die Großstädte Norddeutschlands hauptsächlich an der Nord- und Südgrenze des Tieflandes erwachsen sind: am Abfall d er- de u t s ch e n Mittelgebirge und an den Küsten. Sechs von ihnen be- gleiten den Abfall der mitteldeutschen Gebirge: Köln, Hannover, Magdeburg, Leipzig, Dresden und Breslau. Sechs weitere haben sich an den Küsten entwickelt: Bremen, Ham- bürg mit Altona, Stettin, Tanzig und Königsberg. Es erblühten also einerseits Orte dort, wo sich die mitteldeutschen Gebirge gegen die Ebene öffnen und demzufolge eine Vereini- gung von Verkehrswegen stattfindet, anderseits am völkerverbindenden Meer und in dessen Nähe. Nur eine einzige Großstadt, Berlin, liegt inmitten der Ebene. Sie ist aber als der Mittelpunkt der letzteren und als Hauptstadt des Königreichs Preußen wie des ganzen Deut- schen Reiches die bedeutendste aller Siedelungen. Auf den ersten Blick scheint die Lage Berlins keineswegs besondere natürliche Borteile zu bieten. Der Boden in seiner Umgebung ist teils sandig teils sumpfig und daher kein Land, in dem Milch und Honig von selber fließen. Die Spree, au deren Ufern die Stadt
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