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1917 -
Frankfurt a.M. [u.a.]
: Kesselring
- Autor: Dilcher, Adolf, Eisenhuth, Chr., Walther, G., Schwarzhaupt, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Den größten Anteil hat die Rheinprovinz; im Osten reichen auch
die Provinzen Westfalen und Hessen-Nassau herein.
§ 20. Die Rheinprovinz breitet sich zu beiden Seiten des Rheins aus;
sie umfaßt den Westflügel des Rheinischen Schiefergebirges, die Cölner
Bucht und den nordwestlichen Teil des Westerwaldes und des Sauer-
laudes. Die Flußtäler und Industrie-
bezirke sind dicht, die rauhen Gebirge
dünn bevölkert. Im Ruhrgebiet
wohnen bis 600, im Neuwieder
Becken 300 und in der Eifel nur
40 Menschen auf 1 qkm. Die Nah-
rungsquellen in den Ebenen und
Tälern sind Industrie und Bergbau,
Wein- und Ackerbau, Handel und
Fremdenverkehr, auf den Höhen Walo-
Wirtschaft, Viehzucht und Ackerbau.
Die Rheinprovinz wird in fünf Regie-
rungsbezirke eingeteilt: Koblenz,
Cöln, Düsseldorf, Trier und
Aachen.
Koblenz liegt an der Mündung
der Mosel. Es war früher eine starke
Festung. Die Festungswerke mußten
jedoch nach dem Friedensvertrag von
Versailles geschleift werden. Bonn,
88000 Einw., schöne Universitätsstadt, liegt dem Siebengebirge gegenüber.
Abwärts am Rhein solgt Cöln, 634000 Einw. An einem großen schiff-
baren Sirome gelegen, ist es heute der wichtigste Handelsplatz West-
deutschlands. Bis hierher können selbst große Seeschiffe den Rhein be-
fahren. Ein bedeutender Handelsartikel ist das Cölnische Wasser, das
in vielen Fabriken hergestellt wird. Cöln war auch stark befestigt und
bildete mit Dentz einen Waffenplatz ersten Ranges; die Festung ist
indessen auch ein Opfer des Vertrags von Versailles geworden. Der
Cölner Dom ist das herrlichste Denkmal deutscher Baukunst. Seine
beiden Türme find 156 m hoch und werden in Deutschland nur noch
vom Münster in Ulm (161 m) an Höhe übertroffen. An Flächen-
inhalt und Schönheit dagegen überragt er alle andern großen Dome
(in Ulm, Straßburg und Speyer). Das stolze Bauwerk ist schon 1248
begonnen woiden; doch konnte es, da die Arbeiten zuweilen jahrhunderte-
lang gänzlich ruhten, erst I8o0 vollendet werden.
Abb. 17. Die Nsiomprovinz.