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1. Mitteleuropa - S. 49

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 49 — 3. Das Erzgebirge hat seinen Namen von seinem Reichtum an Erzen. Es bildet ein langgestrecktes Kammgebirge, das auf der Grenze zwischen Sachsen und Böhmen hinzieht. Seine bedeutendste Erhebung ist der Keilberg (1240 m). Nach Süden fällt es steil ab, nach Norden dacht es sich allmählich ab und entsendet seine Ausläufer bis in die Mitte des Königreichs Sachsen (s. Abb. 39). Nur die nördliche Abdachung bietet Raum für die Entwicklung größerer Flüsse. Auf dieser Seite fließt der Elbe die Mulde zu, die aus zwei Quellflüssen, der Zwickauer und der Freiberger Mulde, entsteht. Klima und Erzeugnisse. Der Kamm und die höchsten Flächen des Erzgebirges haben ein rauhes Klima. Deshalb kann nur ein ge- ringer Teil des Bodens bebaut werden. Dennoch ist das Gebirge dicht bevölkert. Die fleißigen Bewohner beschäftigen sich besonders mit Spitzenklöppeln, Strohflechten, Spinnen und Weben. Sie verfertigen Teppiche, Gardinen, Musikinstrumente u. dergl. Früher war der Bergbau auf Silbererze sehr lohnend; heute liefert er nur noch geringen Ertrag. Von großer Bedeutung sind dagegen die Kohlenlager bei Chemnitz und Zwickau. Sie liefern das Brennmaterial für die großartige Industrie, die sich in den Städten Sachsens entwickelt hat. Zahlreiche Tuchfabriken und Eisen- werke sind in Betrieb. Die größte Fabrikstadt ist Chemnitz, das durch seine Maschinenfabriken und Webereien zu einer der ersten Jndu- striestädte Deutschlands aufgeblüht ist. Auch Zwickau, Freiberg und Annaberg sind sehr gewerbtätig. 4. Das Elbsandsteingebirge besteht aus Sandstein. Die Elbe § 39. und ihre Nebenflüsse haben das Gebirge zerschnitten und zersägt; Schutt und Gerölle wurden fortgespült, und nur die härteren Gesteinsmassen blieben stehen. Diese bilden höchst merkwürdige Bergformen. Bald gleichen sie Säulen, Pyramiden und Kegeln, bald steigen sie wie gewaltige Türme und Festungen empor. Die Gipfel sind platt, und die Abhänge fallen fast senkrecht ab. An manchen Stellen hat das Waffer die Felswände ganz durchwaschen, so daß riesige Gewölbe und Felsenbogen entstanden sind (Kuh. stall, Prebischtor). Am großartigsten sind die Bergformen im Elbtal. Da steigt am rechten Ufer der Lilienstein mit senkrechten Wänden auf; gegenüber erhebt sich der Königstein, dessen Gipfel eine bekannte Felsenfestung trägt. Weiter abwärts folgt die Bastei, eine Felsenwand, die 200 m hoch über dem Strome aufsteigt und Ähnlichkeit mit einer Schanze hat. Diese eigenartige, durch seltene Schönheiten ausgezeichnete Landschaft heißt die Sächsische Schweiz. Der Sandstein des Gebirges liefert ein vorzügliches Dilcher-Schwarzhaupt-Walther, Erdkunde. I. Teil. 4
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