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1. Europa ohne Deutschland - S. 28

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 28 — Das Königreich der Niederlande (Holland). (So groß wie Baden und Württemberg zusammen. 5,9 Mill. Einw. und zwar % evangelisch, 2/5 katholisch.) A. Lage und Landschaften. Städte. § 16. Das Königreich der Niederlande liegt zwischen Deutschland, Belgien und der Nordsee in dem äußersten westlichen Zipfel des Norddeutschen Tieslandes. Es besteht aus zwei landschaftlich verschiedenen Gebieten, dem Geest- und dem Marschland. 1. Das Geestland. Das Geestland nimmt den östlichen Teil des Landes ein, der an Deutschland grenzt. Es besteht aus Sand und Geröll, das sich hier zur Eiszeit am Fuße der nordischen Gletscher ab- gelagert hat. Es ist deshalb zum Anbau wenig geeignet und nur dünn bevölkert. Auf den ausgedehnten Heideflächen weiden Schafherden. In den feuchten Niederungen gewinnt man Torf, der in diesem Wald- und kohlenarmen Land ein wichtiges Brennmaterial ist. 2. Das Marschland und die Westfriesischen Inseln. Den Übergang zum Marschland bilden die sogenannten Grünland- moore, feuchte Wiesen, auf denen stattliche Rinder weiden. An sie schließt sich das fruchtbare und dicht bevölkerte Marschland an. Es senkt sich nach Westen hin zu gleicher Höhe mit dem Meeresspiegel, an vielen Stellen (25 °/0 des Landes) sogar bis zu 5 in unter den Null- Punkt des Amsterdamer Pegels. Durch einen schmalen Dünensaum wird es gegen das Meer geschützt. In früheren Zeiten haben aber Sturmfluten diese Dünenketten durchbrochen und das Land zum Teil überschwemmt. Auf diese Weise ist der Zuidersee aus einem Binnensee zu einem Meerbusen der Nordsee geworden. Als Reste der ehemaligen Küste sind die Westfriesischen Inseln anzusehen. Die Holländer haben jedoch dem Vordringen des Meeres durch mächtige Deiche Einhalt ge- boten und den Fluten sogar einen Teil ihrer Beute wieder entrissen. Das Haarlemer Meer und das N (Ei), einen kleinen Meerbusen bei Amsterdam, haben sie schon trocken gelegt und in fruchtbares Acker- laud verwandelt. Auch der Zuidersee soll dem Anbau gewonnen werden. Infolge ihrer tiefen Lage und des feuchten Klimas haben die Marschen einen solchen Überfluß an Wasser, daß man gezwungen ist, das Land durch Kanäle zu entwässern. Das sich in ihnen ansammelnde Wasser wird durch Pumpwerke in die Flüsse oder in das Meer ge- leitet. Der Marschboden ist sehr fruchtbar. Er dient zum Teil als Weideland, zum größeren Teil aber als Acker- und Gartenland, das
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