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1. Europa ohne Deutschland - S. 122

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 122 — 2. Südchina. § 98. Südchina wird von dem Jangtsekiang bewässert. In seinem Tal gibt der Reis, das wichtigste Nahrungsmittel der Chinesen, jährlich zwei Ernten. Von großer Bedeutung ist der Anbau des Tees und des Maulbeerbaumes. Die Blätter des letzteren dienen der Seidenraupe als Nahrung. In China wird Vs der gesamten Rohseide erzeugt; es ist das erste Seidenland der Erde. — Auch Baumwolle und Mohn (Opium!) werden in großem Umfang angepflanzt. In den Gebirgen Südchinas finden sich große Lager an Kohlen, Eisen und Kupfer. — Nicht weit von der Müudung des Jangtse liegt Nanking (= Hoflager des Südens), 225000 Einw., die Gelehrten- und Industriestadt Chinas (Baumwollenstoff-Nanking). Als Handelsplatz ist wichtiger Shanghai, 620000 Einw., der erste und größte Vertragshafen Chinas. An der Südküste Kanton, 1 Mill. Einw. Ihm gegenüber, auf einer Felseninsel, liegt Hongkong (englisch), der größte Hafenplatz Asiens. B. Die Bewohner. § 99. 1.. Dichtigkeit der Bevölkerung. Das chinesische Reich ist größer als Europa und steht an Umfang nur dem englischen und dem russischen Kolonialreich nach. Die Einwohnerzahl umfaßt mit 375 Mill. fast der Menschheit. Davon wohnen 365 Mill. im eigentlichen China. In der chinesischen Tiefebene und im Jangtfetal drängen sich die Menschen so dicht zusammen, daß viele auf dem Lande gar nicht Platz finden, sondern als „Wassernomaden" auf Kanälen und Flüffen in Booten leben. Eine solche Volksmenge kann ein Land nur dann ernähren, wenn der Boden aufs sorgfältigste angebaut und ausgenutzt wird. Im Ackerbau aber, namentlich in der gartenmäßigen Benutzung des Bodens (vgl. Sachsenhausen!), sind die Chinesen Meister. Der Ackerbau ist die Hauptbeschäftigung der Bewohner und steht in hohem Ansehen. — Trotz der Ergiebigkeit des Bodens und trotz des Fleißes der Chinesen herrscht in den unteren Volkskreisen entsetzliches Elend. Tritt gar anhaltende Dürre ein, so sind viele Tausende dem Huugertode ausgesetzt. Eine weitere Folge der Übervölkerung ist die starke Auswanderung der Chinesen nach Hinterindien, den Malaiischen Inseln und besonders nach Amerika. 2. Abstammung und Eigenschaften. Die Chinesen gehören zur mongolischen Rasse. Als gute Eigenschaften werden ihnen Arbeit- famkeit, Geschicklichkeit, Genügsamkeit und große Höflichkeit nachgerühmt. Die Anhänglichkeit der Kinder an ihre Eltern ist geradezu rührend. Sie findet ihren Ausdruck in der Ahnenverehrung und ist die Ursache der
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