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1913 -
Frankfurt a.M. [u.a.]
: Kesselring
- Autor: Dilcher, Adolf, Schwarzhaupt, Wilhelm, Walther, G., Eisenhuth, Chr.
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
— 198 —
Ii. Der äußere Juselgürtel.
§151. Zu dem äußeren Gürtel zählt man alle Inseln, die nördlich oder
östlich vom inneren Jnselgürtel zwischen den beiden Wendekreisen liegen.
Die hierher gehörigen Inseln sind entweder vulkanischen Ursprungs
oder durch die Tätigkeit der Korallen entstanden.
1. Entstehung der Äoralleninseln. Die Risskorallen sind kleine
Tierchen, die aus ihrem Körper Kalkröhrchen ausscheiden. Die Tiere
setzen sich am Meeresgrunde fest, und das Riff wächst infolge der fort-
gesetzten Vermehrung der Tiere im Lauf der Jahrtausende zur Oberfläche
des Meeres empor. „Die Wogen des Meeres wälzen Blöcke aus dem
Riff selbst herzu und bilden einen Boden, der immer höher emporsteigt.
Die Meeresströmungen führen Samenkörner und Früchte herbei, deuen
es möglich wird, in dem entstandenen Boden zu sprießen und den
glitzernden Korallenkies mit frischem Grün zu überziehen. Die Flut
wälzt Stämme daher und lagert sie an den Wänden ab; sie geben
ebenfalls neueu Boden und bringen zugleich in ihrer Rinde kleine Tiere
herbei. Seevögel lassen sich nieder, verschlagene Landvögel finden hier
einen Zufluchtsort. Ein Kranz von Kokospalmen grünt fröhlich in der
Meeresluft und ladet den Menschen ein, der zuletzt auf dem allmählich
bereiteten Wohnplatz erscheint." (Nach Buchholtz, Charakterbilder.)
2. Pftanzen- und Tierwelt. Der Ackerboden der Koralleninseln
hat stets nur eine geringe Tiefe, und das Regenwaffer wird schnell von
dem Kalkboden aufgesogen; deshalb sind diese Inseln wenig fruchtbar.
Nur die genügsame Kokospalme gedeiht hier in großer Menge. Ja,
sie macht die Inseln eigentlich erst bewohnbar; denn sie gibt dem
Menschen alles, was er braucht. Aus ihrem Stamm baut er seine
Hütte, mit ihreu Blättern deckt er sie. Der Bast liefert ihm Kleidung
und Matten; die erquickende Kokosmilch stillt seinen Durst, die junge
Frucht dient ihm als Speise. Außerdem bildet die Kopra den
wichtigsten Handelsgegenstand der Südsee. — Die durch
vulkanische Tätigkeit entstandenen Inseln sind viel fruchtbarer als die
Koralleninseln. Ihr Lavaboden bringt in dem feuchten, gleichmäßig
warmen Klima eine üppige Pflanzenwelt hervor. — Die Tierwelt ist
auf allen Inseln sehr spärlich vertreten. Schwein, Hund und Haus-
huhn sind erst von den malaiischen Inseln hierher gekommen.
3. Bewohner. Die Bewohner sind die Polynesier (Polynesien-
Vielinselland). Sie sind den Malaien verwandt, haben eine helle
Hautfarbe, einen kräftigen, schön gewachsenen Körper und stehen geistig
viel höher als die Australier und Papuas. Sie sind fröhlich und