1913 -
Frankfurt a.M. [u.a.]
: Kesselring
- Autor: Dilcher, Adolf, Schwarzhaupt, Wilhelm, Walther, G., Eisenhuth, Chr.
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Um diesen Ausfall wieder auszugleichen, schaltet mau in jedem 4. Jahre
einen Tag eiu (deu 29. Februar), so daß dieses Jahr 366 Tage hat.
Ein solches Jahr heißt Schaltjahr.
Diese Einteilung des Jahres wurde im Jahre 45 v. Chr. Geb.
von Julius Cäsar durch den sogenannten „ Iuliauischeu Kalen der "
eingeführt. Spätere astronomische Berechnungen ergaben jedoch, daß
1 Jahr nicht 305 Tage und 6 Stunden, sondern 365 Tage, 5 Stunden,
48 Miuuteu und 48 Sekunden hat. Man hatte also jährlich 11 Minnteu
und 12 Sekunden zu diel gerechnet. Nach 128 Jahren ergab dies schon
einen Unterschied von 1 Tag. Im Jahre 1582 fiel die Frühjahrs-Tag-
und Nachtgleiche schon auf den 11. März, also 10 Tage zu früh. Papst
Gregor Xiii. führte deshalb eiue Verbesserung des „Julianischen Kaken-
ders" durch. Um den Zeitunterschied zwischen dem „Julianischen Kalender"
und der wirklichen Zeit zu beseitigen, verkürzte man das Jahr 1582
um 10 Tage, indem man nach dem 4. Oktober sofort den 15. Oktober
zählte. Zugleich wurde bestimmt, daß künstig in jedem Hundertjahr,
bei dem Tauseuder und Hunderter nicht durch 4 ohne Rest teilbar sind,
der Schalttag ausfällt. So waren die Jahre 1700, 1800 und 1900 keine
Schaltjahre. Dagegen wird das Jahr 2000 wieder 366 Tage zählen.
Dieser verbesserte Kalender heißt „Gregorianischer Kalender".
b) Zeitzonen. Nur die Orte, die unter ein und demselben
Meridian liegen, haben gleiche Tageszeiten und somit gleiche Uhrzeiten.
Je weiter ein Ort nach Westen liegt, desto später beginnt für ihn der
Tag. Da die 360 Meridiane im Verlauf von 24 Stunden nach-
einander in die Lichtseite der Erde eintreten, so muß jedesmal nach
24/36o Stunden — 4 Minuten ein neuer Grad in die beleuchtete Erd-
Hälfte vorrücken. Demnach hat ein Ort, der 1° westlich von uns liegt,
4 Minuten später Mittag als wir. Für die Städte Stargard sin
Pommern) und Hamburg, die 5 Läugengrade voneinander entfernt sind,
beträgt der Unterschied in der Ortszeit schon 5x4 Minuten —
20 Minuten. Wenn es also in Stargard gerade 12 Uhr mittags ist,
hat Hamburg erst 11 Uhr 40 Minuten. Dieser Unterschied in der
Ortszeit machte sich namentlich im Eisenbahnverkehr unangenehm be-
merkbar. Man suchte deshalb für größere Ländergebiete gleiche Uhr-
Zeiten einzuführen und kam schließlich dazu, daß man die ganze Erd-
oberfläche in 24 Stundenzonen von je 15 Grad Länge einteilte.
Die erste Zone, Westeuropa, umfaßt das Gebiet zu beiden Seiten
des Nullmeridians, das bis zu 71/*0 w. und 7 1/2° ö. Länge reicht.
Für die Länder dieser Zone (Belgien, Holland, Frankreich, Groß-
britannien, Spanien und Portugal) gilt die Greenwicher Zeit als