1913 -
Frankfurt a.M. [u.a.]
: Kesselring
- Autor: Eisenhuth, Chr., Dilcher, Adolf, Schwarzhaupt, Wilhelm, Walther, G.
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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steigen etwas darüber hinaus, der Katzenbuckel bis zu 630 m, der
Melibokus bis zu 518 m. Im Westen herrschen Granit und Syenit
vor, die wegen ihrer Härte ein vorzügliches Baumaterial geben. Stellen-
weise zeigen sich eigentümliche Felsbildungen. So ist das Felsenmeer
ein wildes Durcheinander von Syenitblöcken, von denen manche, z. B.
die Riesensäule und der Altarstein, durch ihre Größe Staunen erregen.
— Im östlichen Odenwald lagern Sandsteinschichten über den kristal-
linischen Massen. So ist es erklärlich, daß dieser Teil des Odenwaldes
nicht fruchtbar ist und der Ackerbau hier wenig Ertrag liefert. Doch
prangen die Berge im Schmucke prächtiger Wälder. — An dem
Westfuße des Gebirges breitet sich die Bergstraße aus, eine äußerst
fruchtbare und anmutige Ebene, die schöne Wein- und Obstgärten
aufweist.
3. Die Vogesen.
Die Vogesen (oder der Wasgan) sind das höchste linksrheinisches 11-
Gebirge. Vom Schweizer Jura trennt sie im Süden eine breite
Senkung, die Burgundische Pforte. Durch diese geht der Rhein-
Rhone-Kanal, der die Nordsee mit dem Mittelländischen Meere
verbindet. In dem mittleren Teil des Gebirges befindet sich eine breite
Einsattelung, der Paß vonzabern, durch den der Rh ein-Marne-
Kanal und die Eisenbahn von Straßburg nach Paris führen. Die
Gewässer des Gebirges gehen zum Rheine; im Westen sammeln sie sich
in der Mosel, im Osten in der Jll. Was Klima und Pflanzenwuchs
anlangt, fo hat der Wasgau die gleichen Verhältnisse wie der Schwarz-
wald. Auch er ist ein rechtes Wald- und Wiesenaebirge, und Wald- und
Viehwirtschaft bilden wichtige Erwerbszweige der Bevölkerung. Die
zahlreichen Gewässer liefern der Industrie billige Triebkräfte.
4. Die Haardt.
Nördlich von den Vogesen liegt die Haardt ( = Wald; vergl. Harz, § 12.
Spessart = Spechteshart und Haarstrang). Sie ist vollständig von Bunt-
sandstein überlagert; deshalb tragen ihre Höhen ausgedehnte Waldungen.
Der Ostabhang dagegen ist mit einer Lößschicht bedeckt und erzeugt einen
vorzüglichen Wein, daher die „fröhliche Pfalz". Auch Tabak gedeiht
hier vortrefflich. Mitten durch das Gebirge zieht sich die Talsenke von
Kaiserslautern, die eine alte Verkehrsstraße zwischen der Rhein-
ebene und Lothringen bildet. Heute wird sie von der Eisenbahnlinie
Mannheim-Metz durchschnitten. — Nördlich von der Haardt breitet
sich das Pfälzer Berg land aus. Vulkanische Massen sind hier aus
den Brüchen des Gebirges hervorgequollen und haben hohe Bergkegel
gebildet. Der höchste von ihnen ist der Donnersberg (-^Donars-
berg, 700 m).
Dilcher-Schwarzhaupt-Wnlther, Erdkunde.
Iii. Teil.
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