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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 19

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 19 — und viel fruchtbarer als jener. Sein schönster Teil ist das Wiesenttal, das in seinen zerklüfteten Felsbildungen an die Alpen erinnert und die Fränkische Schweiz genannt wird. Bei Solnhofen wird ein wertvoller Kalkstein gewonnen, der sich in schiefrigen Platten ab- sondert; die besten benutzt man zum Steindruck. a) Entstehung. Das Juragebirge verdankt seine Entstehung dem Meer, das vor Millionen von Jahren dieses Gebiet bedeckte. Eine eigenartige Tierwelt belebte damals die Erde. Es gab geflügelte Rep- tilien, die in der Luft lebten, und Vögel mit Zähnen, ferner zahl- reiche Muscheln, Schnecken, Krebse, Korallen und andere Lebewesen. Recht üppig war die Pflanzenwelt. Ihre charakteristischen Vertreter waren Farne, Schachtelhalme, Laub- und Nadelhölzer. Die abgestorbenen Tiere und Pflanzen wurden in die Meere hinabgeschwemmt und in dem Schlamm eingebettet. Im Laufe der Zeit häufte sich so Schicht auf Schicht. Durch den gewaltigen Druck, den die unteren Schichten auszuhalten hatten, verwandelten sich die Erdmassen in feste Gesteine. Die in ihnen ruhenden Tiere versteinerten, und die darin begrabenen Pflanzen hinterließen Abdrücke. Später trat das Meer zurück, und die von ihm aufgebauten Schichten traten als das Juragebirge zutage. In seinen Kalksteinplatten findet man zahlreiche Abdrücke und Versteinerungen dieser vorgeschichtlichen Tiere und Pflanzen. /b) Höhlen. Wie in allen Kalkgebirgen, so gibt es auch im Schwäbisch-Fränkischen Jura zahlreiche Höhlen. Man kennt deren mehr als 70. Die meisten von ihnen sind mit schönen Tropfsteinbildungen geschmückt. Die Tropfsteine bestehen aus kohlensaurem Kalk, den das kalkhaltige Wasser in den Höhlen abgesetzt hat. Die von der Decke abwärts wachsenden Gebilde heißen Stalaktiten, die vom Boden aufwärts strebenden Stalagmiten. In vielen dieser Höhlen findet man Knochen von Tieren, die vor der Eiszeit in unserem Vaterlande lebten (Höhlenbär, Nashorn, Mam- mm). Auch Feuersteinwerkzeuge, Waffen und Geschirrscherben kommen darin vor. Man schließt daraus, daß diese Höhlen den damals lebenden Menschen zur Wohnung dienten. Die Hohlräume setzen sich zuweilen auf große Entfernungen hin fort. Darauf beruht auch der unterirdische Abfluß der Donau, der bei Tuttlingen wahrzunehmen ist. Dort verschwindet bei trockener Zeit ein Teil des Donauwassers in der Tiefe und nimmt seinen Lauf unter- irdisch dem Bodensee zu. In seiner Nähe, bei dem Städtchen Aach, steigt das Wasser wieder in die Höhe und bildet einen See, dessen Abfluß in den Bodensee mündet. 2*
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