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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 56

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 56 — Ufer sind Bauplätze für industrielle Anlagen vorgesehen. Eine Reihe großer Fabriken und Betriebe hat sich bereits dort angesiedelt, und es ist zu erwarten, daß der neue Hafen Frankfurts wirtschaftliche Ent- Wicklung bedeutend fördern wird. c) Industrie. In neuerer Zeit gewinnt auch die Industrie immer mehr an Ausdehnung. Dies erhellt schon aus der Tatsache, daß mehr als 4/io der Bevölkerung gewerblich tätig ist, während dem Handel nur etwas mehr als V» der Bewohner obliegt. Frankfurts Industrie dient vorwiegend den Anforderungen des häuslichen und geschäftlichen Lebens. Obenan steht die Metallverarbeitung. Fahr- räder, Automobile, Näh-, Schreib- und Dampfmaschinen, Öfen, Heiz- apparate usw. werden in großer Zahl fabriziert; auch viele Kunst- schlossereien und Schriftgießereien sind auf diesem Gebiet zu nennen. Einen gewaltigen Aufschwung hat in der letzten Zeit die elektrische In- dustris genommen. In den Fabriken dieser Art werden elektrische Apparate und Maschinen, sowie die mannigfachen Bedarfsartikel dieses Industriezweiges, z. B. Drähte, Kabel, Schnüre, Beleuchtungsgegen- stände it. dgl,, hergestellt. Außerdem sind einige bedeutende Aktiengesell- schasten zu erwähnen, die die Ausführung großer elektrischer Anlagen, z. B. den Bau von Eisen- und Straßenbahnen u. dgl., übernehmen. Die chemische Industrie, die durch eine Anzahl Fabriken vertreten ist, liefert Drogen, Arzneien (Chinin), Farben, Lacke; auch in der Fabrikation feiner Seifen und Parfümerien ist Frankfurt wichtig. Eine große Aus- dehnung hat auch die Leder- und Bekleidungsindustrie. Zahlreiche Konfektionsgeschäfte, Schuh-, Handschuh- und Portefenillefabriken ge- währen vielen Arbeitern lohnende Beschäftigung. Hervorragendes leisten ferner die Buchdruckereien und lithographischen Kunstanstalten (Landkarten, Ansichtskarten, Bilder, Plakate). Das rasche Wachstum der Stadt hat endlich sehr zur Förderung des Baugewerbes beigetragen. Unter den Baugeschäften der Stadt genießt die Firma Ph. Holz- mann & Co. Weltruf. In der Lebensmittelindustrie steht die Bierbrauerei an erster Stelle. Die 15 Brauereien der Stadt erzeugen jährlich mehr als 1 Mill. hl Bier. Auch die Äpfelweinbereitung gewinnt von Jahr zu Jahr an Bedeutung, da die Ausfuhr ins Ausland stetig zunimmt. Auf diesem Gebiete seien ferner noch die Wurst- und Konservenfabriken erwähnt (Frankfurter Würstchen). ä) Reichtum der Bewohner. Frankfurt war infolge seines ausgedehnten Handels von jeher eine reiche Stadt. Jetzt werden 11 Mill. Staatssteuern und 18 Mill. städtische Steuern erhoben. Unter den Einwohnern der Stadt sind 247, die mehr als 100000 Mark jähr- liches Einkommen versteuern, 337 einfache, und 247 mehrfache Millionäre.
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