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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 62

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 62 — Im Innern birgt die Erde reiche Schätze. Wichtig ist vor allen andern der Schiefer. Millionen von Schiefertafeln und Griffeln kommen jährlich von hier in den Handel. Auch Eisenerze werden zutage gefördert und in Hüttenwerken geschmolzen und verarbeitet. Wegen seiner Gewehr- fabriken ist Suhl bekannt. 2. Der Harz und sein Vorland. f § 46. Der Harz a) Lage und Bodengestalt. Am Nordrande des Thüringer Beckens erhebt sich der Harz. Er ist ein Massengebirge, das nach allen Seiten steil abfällt. Von der Norddeutschen Tiefebene aus erscheint er wie eine mächtige Berginsel. Der nordwestliche, höhere Teil des Gebirges heißt Oberharz, der südöstliche, niedrigere Teil wird Unterharz genannt. Seine höchste Erhebung ist der Brocken (1140 m). b) Geologische Bildung. Der Harz ist ein ausgeprägtes Horst- gebirge. Ringsum ist das Land abgesunken, während er selbst in der ursprünglichen Höhe verblieb, vielleicht sogar noch etwas gehoben wurde. Auch an ihm haben die Kräfte der Verwitterung kräftig gearbeitet. Die jüngeren Schichten (Trias und Juraformation) sind abgetragen worden, und die altzeitlichen Schichten liegen nun bloß. Das vorherrschende Gestein ist der Granit. Wie in allen Granit- gebirgen (Odenwald, Riesengebirge), so findet man auch hier stellen- weise wunderliche Felsbildungen. Die Felsmassen sind teils mauerartig übereinander geschichtet, teils sehen sie wie Terrassen oder Riesentreppen aus (Teufelskanzel, Hexenaltar). c) Höhlen Eine merkwürdige Erscheinung im Harz sind die Tropf- steinhöhlen, von denen die Baumanns- und die Hermannshöhle die be- kanntesten sind. Sie sind dadurch entstanden, daß das unterirdisch fließende Wasser das Kalkgestein aufgelöst hat. d) Klima Der Oberharz hat ein kaltes Klima. Die Nordwest- winde bringen viel Nebel und Regen. Deshalb ist der Brocken auch im Sommer oft in Nebel gehüllt und bietet selten eine klare Fernsicht Die jährliche Regenmenge beträgt auf seinem Gipfel 170 cm, dreimal soviel als in der Mainebene. Wegen des rauhen Klimas trägt der Oberharz nur Fichtenwälder. Auf dem Unterharz ist das Klima milder; daher kommen hier auch schattige Laubwälder und fruchtbare Getreide- felder vor. e) Flüsse. Der Harz ist das Quellgebiet vieler Flüsse. Nach Norden zur Aller geht die Oker, nach Osten zur Saale die Bode. In den engen, wildromantischen Tälern, die das Gebirge durchfurchen, entfaltet es die Hauptreize seiner landschaftlichen Schönheiten. Das schönste aller Harztäler ist das Tal der Bode. Wo der Fluß aus dem Gebirge heraustritt, engen steile Felswände seinen Lauf ein. Links erhebt sich der Felsen der Roßtrappe, rechts der des Hexentanzplatzes.
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