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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 104

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 104 — sich hier schon die Gegensätze des osteuropäischen Landklimas, heiße Sommer und kalte Winter, bemerkbar. Dazu kommt späteres Ein- treten des Frühlings und kürzere Dauer des Sommers. Im Nord- osten Deutschlands ist beispielsweise uur an 150—160 Tagen kein Frost zu erwarten. Die Ostseeländer haben das kälteste Klima Deutschlands. Diese ungünstigen Verhältnisse bewirken, daß der Garten- und Obstbau gegen Süd- und Mitteldeutschland stark zurück- tritt. Der Osten Deutschlands ist hauptsächlich aus die Erzeugung landwirtschaftlicher Massenfrüchte, wie Getreide und Kartoffeln, ange- wiesen. Der Anbau dieser Ackergewächse wird vorwiegend in den Niederungen betrieben. Auf den Seenplatten blüht die Viehzucht. Mineralschätze fehlen fast ganz. Infolgedessen ist die Industrie wenig entwickelt; sie beschränkt sich auf Schiffsbau, Zucker- und Spiritus- gewinnung. An der Küste gewähren Fischfang, Schiffahrt und Handel lohnenden Verdienst. 6. Besiedelung. Wegen der ungünstigen Bodenverhältnisse und der wenig entwickelten Industrie ist die Bevölkerungsdichte ziemlich ge- ring; in Pommern, das am dünnsten bevölkert ist, kommen 59 Ein- wohner auf 1 qkm. 7. Bewohner, geschichtliche Entwicklung. Die Bevölkerung des ostdeutschen Tieflandes gehört größtenteils dem niederdeutschen Volksstamm an. Nach der Völkerwanderung war das Land von Slawen eingenommen worden. Im Mittelalter mußte der Osten zurückerobert und wieder germanisiert werden. Namentlich die sächsischen und die hohen- staufischen Kaiser haben ihre Kräfte diesem großen nationalen Werk ge- widmet. Die Germanisierung Ostpreußens ist dem deutscheu Ritter- orden zu verdanken. Bis heute ist das Werk der nationalen Koloni- sation noch nicht ganz vollendet. Reste der slawischen Bevölkerung haben sich in Ost- und Westpreußen erhalten. (Litauer, Masuren, Kassuben, Polen.) Im Norden der Provinz Schleswig>Holstein ist die Bevölkerung zum Teil dänischer Abstammung. Staatliche Einteilung. Die Ostseeküste und der Baltische Landrücken gehören fast ganz dem Königreich Preußen an. Der preußische Anteil umfaßt die Provinzen Ost- und Westpreußen, Pommern und Schleswig-Holstein. Auf der Mecklenburgischen Seenplatte liegen die beiden Großherzog- tümer Mecklenburg-Schw erin und Mecklenbnrg-Strelitz; außerdem ist noch die Freie Stadt Lübeck zu nennen. §76. 1. Ostpreußen umfaßt den größten Teil der Preußischen Seen- platte. Es wird von der unteren Memel und dem Pregel durchflössen. In hoher Blüte steht die Viehzucht, vor allem die Pferdezucht. An der
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