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1913 -
Frankfurt a.M. [u.a.]
: Kesselring
- Autor: Eisenhuth, Chr., Dilcher, Adolf, Schwarzhaupt, Wilhelm, Walther, G.
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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sich hier schon die Gegensätze des osteuropäischen Landklimas, heiße
Sommer und kalte Winter, bemerkbar. Dazu kommt späteres Ein-
treten des Frühlings und kürzere Dauer des Sommers. Im Nord-
osten Deutschlands ist beispielsweise uur an 150—160 Tagen kein
Frost zu erwarten. Die Ostseeländer haben das kälteste
Klima Deutschlands. Diese ungünstigen Verhältnisse bewirken, daß
der Garten- und Obstbau gegen Süd- und Mitteldeutschland stark zurück-
tritt. Der Osten Deutschlands ist hauptsächlich aus die Erzeugung
landwirtschaftlicher Massenfrüchte, wie Getreide und Kartoffeln, ange-
wiesen. Der Anbau dieser Ackergewächse wird vorwiegend in den
Niederungen betrieben. Auf den Seenplatten blüht die Viehzucht.
Mineralschätze fehlen fast ganz. Infolgedessen ist die Industrie wenig
entwickelt; sie beschränkt sich auf Schiffsbau, Zucker- und Spiritus-
gewinnung. An der Küste gewähren Fischfang, Schiffahrt und Handel
lohnenden Verdienst.
6. Besiedelung. Wegen der ungünstigen Bodenverhältnisse und
der wenig entwickelten Industrie ist die Bevölkerungsdichte ziemlich ge-
ring; in Pommern, das am dünnsten bevölkert ist, kommen 59 Ein-
wohner auf 1 qkm.
7. Bewohner, geschichtliche Entwicklung. Die Bevölkerung
des ostdeutschen Tieflandes gehört größtenteils dem niederdeutschen
Volksstamm an. Nach der Völkerwanderung war das Land von Slawen
eingenommen worden. Im Mittelalter mußte der Osten zurückerobert
und wieder germanisiert werden. Namentlich die sächsischen und die hohen-
staufischen Kaiser haben ihre Kräfte diesem großen nationalen Werk ge-
widmet. Die Germanisierung Ostpreußens ist dem deutscheu Ritter-
orden zu verdanken. Bis heute ist das Werk der nationalen Koloni-
sation noch nicht ganz vollendet. Reste der slawischen Bevölkerung
haben sich in Ost- und Westpreußen erhalten. (Litauer, Masuren,
Kassuben, Polen.) Im Norden der Provinz Schleswig>Holstein ist die
Bevölkerung zum Teil dänischer Abstammung.
Staatliche Einteilung.
Die Ostseeküste und der Baltische Landrücken gehören fast ganz dem
Königreich Preußen an. Der preußische Anteil umfaßt die Provinzen
Ost- und Westpreußen, Pommern und Schleswig-Holstein.
Auf der Mecklenburgischen Seenplatte liegen die beiden Großherzog-
tümer Mecklenburg-Schw erin und Mecklenbnrg-Strelitz;
außerdem ist noch die Freie Stadt Lübeck zu nennen.
§76. 1. Ostpreußen umfaßt den größten Teil der Preußischen Seen-
platte. Es wird von der unteren Memel und dem Pregel durchflössen.
In hoher Blüte steht die Viehzucht, vor allem die Pferdezucht. An der