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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 109

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 109 — bedecken den Boden. Die Wälder entbehren des Unterholzes und des Moospolsters. Die Bäume stehen so weit voneinander entfernt, daß dazwischen die nackte, sandige Bodenfläche hindurchleuchtet. Die Dürftig, keit des Bodens wies die Bewohner auf gewerbliche Beschäftigung hin. Im Fläming und in der Lausitz haben sie sich hauptsächlich der Tuch- weberei zugewandt. Die Hauptsitze dieser Industrie sind Guben, Kottbus, Forst und Luckenwalde. Iv. Die Ostdeutsche Tieslandsmulde. Zwischen den beiden Landrücken breitet sich von der Elbe bis zur § 82. Weichsel eine große Tieflandsmulde aus. In der Eiszeit war sie der Ab- zngskanal des gewaltigen Gletscherstromes, der nach Westen abfloß und mehrmals sein Bett verlegte. Die alten Flußbetten sind noch in den tiefen Talfurchen zu erkennen, die die Mulde durchziehen. In diesen Rinnen fließen streckenweise die Flüsse des östlichen Tieflandes. An der Stelle, wo sie in die alten Strombetten eintreten, biegen sie plötzlich nach Westen um. Diese Richtung geben sie erst auf, wenn sie die alten Flußbetten wieder verlassen. 1. Bewässerung. Den westlichen Teil der Mulde durchfließt die Havel mit der Spree. Die Havel kommt aus den Mecklenburgischen Seen und durchfließt das Tiefland in einem großen Bogen. Sie er- weitert sich oft zu großen Seen. Das von der Havel eingeschlossene Land ist vorwiegend Moorland und wird Luch genannt. Es ist bedeutungsvoll durch den Torf, der hier gestochen und als Brennmaterial verwandt wird. Auf der linken Seite geht der Havel die Spree zu, die auf dem Lau- sitzer Gebirge entspringt. Sie durchfließt Berlin und mündet bei Spandau in die Havel. Der östliche Teil der Tieflandsmulde wird von der Oder durch- flössen, die rechts durch die Warthe mit der Netze verstärkt wird. Brüche. Da die Flüsse ein geringes Gefälle haben, so ver- sumpfen sie den Boden stark. Solche Sumpfniederungen sind der Oder-, der Warthe-, der Netzebruch, das Havelluch und der Spreewald. Der Spreewald, der sich an dem Mittellauf der Spree ausdehnt, ist das merkwürdigste unter allen Bruchländern. Da die Spree hier sehr wenig Gefälle hat, löst sie sich in zahllose Arme auf, die das moorige Land netzförmig durchziehen. Bei hohem Wasserstand wird die ganze Niederung überschwemmt. Ehedem war sie ein uudurch- dringlicher Bruchwald. Ein großer Teil desselben ist ausgerodet und in Wiese und Ackerland umgewandelt worden. Die Bewohner treiben auch Fischfang und Gartenbau. Berühmt sind die Spreewälder Gurken, Zwiebeln und Meerrettiche. Der Verkehr auf den Flußarmen und
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