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1913 -
Frankfurt a.M. [u.a.]
: Kesselring
- Autor: Eisenhuth, Chr., Dilcher, Adolf, Schwarzhaupt, Wilhelm, Walther, G.
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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nicht aufgehört. Ein berühmtes Beispiel für die Senkung und Hebung
von Gegenden aus älterer Zeit ist der Tempel bei Pozzuoli in der
Bucht von Neapel. An diesem Tempel findet man 6 m über seinem
Fuß Löcher und Überreste von Bohrmuscheln, die nur im Meer leben
können. Er muß also mit seinem Bau 6 m tief unter den Meeres-
spiegel gesunken sein. Später hat er sich gehoben, während man heute
wieder eine Senkung beobachten kann. — Die Koralleninseln werden als
Beispiel für die Senkung angeführt. Die Korallentierchen können nur
in einer Tiefe bis' zu 40 ra unter dem Meeresspiegel leben. Korallen-
bauten finden sich aber in viel größerer Tiefe. Daraus schließt man,
daß der Meeresboden, auf dem die Korallenbauten sind, einst höher
lag, also sich gesenkt hat. Ganz Polynesien wird als „Senkungsfeld"
betrachtet. — Ein Beispiel für die Hebung von Teilen der Erdrinde
in der Gegenwart bildet Südschweden, dessen Küste sich in 100 Jahren
um etwas über 1 m gehoben haben soll.
Neben der Zusammenziehung der Erdrinde können auch Unter-
spülnng und Auslaugung von Erdräumen die Ursachen der Schichten-
störuug sein.
m
Abb. 99. Wagrechte Schichtlagerung.
3. Die Hanptformen der Störung, a) Der Bruch. Der Druck, §106.
der bei der Zusammenziehung auf einzelne Stücke der Erdrinde aus-
geübt wurde, hat diese zusammengeschoben oder zusammengepreßt. Es
bildete sich dadurch aber auch wieder freier Raum, wodurch ein Ein-
brechen und Versinten einzelner Schichten verursacht wurde. Wenn sich
dabei die einzelnen Teile gänzlich voneinander lösten, so entstand ein
Bruch. Dabei ergaben sich folgende Formen:
Abb. 100. Verwerfung.
Ein Stück der Erdrinde, eine Scholle, riß an der Stelle, an der
es nicht mehr von unten gestützt war, ab und sank längs des Risses
in die Tiefe; dann entstand eine Verwerfung (Abb. 100).