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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 158

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 158 — Vorgang und Wirkung. Das Erdbeben nimmt seinen Anfang in dem sog. Erdbebenherd. Von hier aus setzen sich die Erschütte- rungen wellenförmig fort. Je nach Heftigkeit und Dauer spürt man das Beben nur wenig — durch Bewegungen von Lampen, Lüstern, Anschlagen der Glocken, Stehenbleiben von Uhren — oder aber es richtet furchtbare Verheerungen an (1772 Lissabon, 30000 Menschen getötet, 1906 San Franzisko, Zerstörung des größten Teils der Stadt, 1908 Messina, 150000 Menschen getötet). Einteilung. Die meisten Erdbeben sind durch die vorher be- sprocheuen Veränderungen im Bau der Erdrinde bedingt. Man be- zeichnet sie deshalb als tektonische Erdbeben. Werden sie durch vulkanische Ausbrüche veranlaßt, so spricht man von vulkanischen Erdbeben. Die Einsturzbeben haben ihre Ursache in dem Einstürzen unterhöhlter Erdränme; sie sind meist örtlich begrenzt. Nicht selten treten Erdbeben unter dem Meeresspiegel auf; die Bewegungen des Meeresbodens übertragen sich dann auf die Wassermasse, so daß man von einem Seebeben sprechen kann. Ist die Erschütterung des Meeres- bodens sehr stark, so entsteht natürlich auch eine sehr heftige Bewegung des Wassers. Nachdem sich die Wellen alle, der Bewegung des Bodens folgend, an einer tiefen Stelle getroffen haben, werden sie mit großer Wucht nach dem Ufer geschleudert. Es entstehen die gefährlichen Erd- bebenfluten; hierbei weicht also das Meer zuerst von der Küste zurück, um nach einiger Zeit als hohe, mächtige, alles niederreißende Welle zum Ufer zurückzueilen. Auftreten. Die meisten Erdbeben sind tektonischer Natur. Daraus erklärt es sich, daß sie am häufigsten am Rand der Einbruchs- gebiete der Erde auftreten, also an den Küsten des Mittelmeeres (Süd- italien, Sizilien, am Marmarameer), am großen Ozean (Japan, West- küste von Amerika), auf den Suudainfeln und den Antillen. §109. b) Die vulkanischen Ausbrüche. Bei den Faltungen und Brüchen der Erdrinde bildeten sich Spalten oder doch Gegenden von geringer Festigkeit, durch die Massen des glühenden Erdinnern, verbunden mit Wasserdampf und Gasen, empordringen konnten. Diese Erscheinungen bezeichnet man als vulkanische Ausbrüche. Die vulkanischen Aus- brüche werden als Begleiterscheinungen der tektonischen Veränderungen der Erdrinde angesehen. Die durch sie ent- standenen Berge heißen Vulkane. Ausbruch. Ein Ausbruch geht ungefähr folgendermaßen vor sich: Zunächst werden große Massen von Asche ausgeworfen. Zugleich mit diesen werden gewaltige Dampfmengen ausgestoßen, die dann als wolkenbruchartige Regengüsse, oft verbunden mit Gewittern, nieder- stürzen. Der Regen verwandelt die Asche in Schlammströme, die nach ihrer Erkaltung die vulkanischen Tuffe bilden. Diesen Ausbrüchen
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