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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 171

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 171 — a) Die Wellen werden durch den Stoß des Windes auf die Meeres- oberfläche hervorgebracht. Ihre Höhe beträgt nach den neuesten Mes. sungen im Atlantischen Ozean durchschnittlich 9 m; sie wächst bei stürmischer See bis zu 15 m. Höhere Wellen sind selten; von „haus- hohen" Wellen kann, wenigstens im Atlantischen Ozean, nicht gesprochen werden. Nur die „Brandungswellen" erreichen an felsigem Ufer die außergewöhnliche Höhe von 26—28 m. Die Länge der Wellen be- trägt gewöhnlich 150—180 m; das Vorüberstreichen einer solchen „Wasserkurve" nimmt 6—8 Sek. in Anspruch, im offenen Ozean bis zu 11 Sek. d) Die Gezeiten. Vgl. Teil Ii S. 215. c) Die Meeresströmungen. Entstehung. Die Meeresströmungen sind gewissermaßen Flüsse im Meer, die, von dem umgebenden Ozean- wasser deutlich getrennt, wie in einem Flußbett dahinströmen. Zwei Ursachen tragen hauptsächlich zu ihrer Entstehung bei: 1. regelmäßig wehende Winde, 2. die Rotation der Erde. Wenn z. B. die Passate fortdauernd in gleicher Richtung auf die Oberstäche des Wassers wirken, muß sich allmählich ein Teil der Geschwindigkeit auch tieferen Schichten mitteilen, und sie müssen eine Strömung verursachen, die die gleiche Richtung hat wie der Wind. Nun tritt die Wirkung der Rotation ein. Da die Umdrehungsgeschwindigkeit am Äquator viel größer ist als in höheren Breiten, werden die Strömungen nördlich vom Äquator nach rechts, südlich vom Äquator nach links abgelenkt. — Neben diesen beiden Hauptursachen beeinflussen auch die Unterschiede in der Wärme und im Salzgehalt Entstehung und Richtung der Meeresströmungen. Einteilung. Man unterscheidet warme und kalte Meeres- strömnngen (rote und blaue Farbe im Atlas). Dies „warm und kalt" gilt aber nur im Verhältnis zu den umgebenden Meeresteilen. So ist der Golfstrom, weil er 4—5° wärmer ist als die übrigen atlantischen Ge- Wässer derselben Breite, ein „warmer" Meeresstrom, obgleich seine Temperatur an der Küste von Norwegen im Januar nur 4- 2—3° C zeigt. Dagegen gehört Meerwasser unter dem Äquator mit 4-17° C (Westküste von Südamerika) einem „kalten" Meeresstrom an, weil die Durchschnittswärme seiner Umgebung ->-26—28° 0 beträgt. Warme Meeresströmungen sind der Golfstrom (aus dem Golf von Mexiko) und der Kuro Schio (d. h. dunkler Strom, wegen seiner blauschwarzen Farbe) an der japanischen Küste. Kalte Meeresströme sind der Peru- ström und Benguelastrom (Westküste von Afrika). Auf den Einfluß des letzteren ist zum Teil die Regenarmut der von ihm berührten Küsten zurückzuführen. Der Golfstrom. Die für uns wichtigste Meeresströmung ist der Golfstrom. Er erhöht durch seine starke Strömung die Schnelligkeit der Schiffe (Poststraße des Atlantischen Ozeans); er versorgt das bäum-
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