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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 3

1896 - Breslau : Hirt
Die Luft, 3 linke, etwas seitlich vorwärts gehaltene Hand auf das Gebiet tiefen Luftdruckes, die rechte, etwas seitlich rückwärts gehaltene auf das Gebiet hohen Luftdruckes. Die Minima, die sich über dem n. Atlantischen Ozean bilden, folgen dem Laufe des Golfstromes in n.ö. Richtung und bringen auch im Winter die warme, feuchte Luft des Meeres den Seeküsten W.-Enropas. Jene Wärme kommt dem gegenüberliegenden Osten der Union im Winter in keiner Weise zu gute, da der über jenem lagernde hohe Druck keine Luftströmung vom Ozean her zuläßt. Um den Äquator steigt die Luft infolge der andauernden Hitze senkrecht in die Höhe. Daher merkt man dort nichts vom Wind. Es entsteht ein Wind- stillen- oder Kalmengürtel, der sich etwa 10 Breitengrade weit beiderseits aus- dehnt. In der Höhe fließen die zusammengedrängten wärmeren Luftmassen als Äquatorialwinde polwärts, erkalten allmählich und sinken nach und nach auf die Erde herab. Znm Ersatz strömen von den Polen kältere Luftmassen als Polar- winde nach dem Äquator hin. Stände die Erde still, so würde der Polarwind anf der u. Halbkugel von N. nach S., auf der f. von S. nach N. wehen, und der Äquatorialwind würde auf der n. Erdhälfte die Richtung von S. nach N., auf der f. die von N. nach S. haben. Durch die Achsendrehuug der Erde werde» aber beide Strömungen von ihrer ursprünglichen Richtung abgelenkt. Auf der u. Erdhalbkugel erscheint die untere Luftbewegung als N.o.-, die obere als S.w.- Wind; auf der f. Erdhälfte kommt die uutere Luftströmung aus S.o., die obere aus N.w. Diese ununterbrochen wehenden regelmäßigen Winde*) heißen Passate.**) Sie herrschen je nach dem Sonnenstande vom 10. bis zum 27. oder 35. Breitengrade jeder Halbkugel und sind vorwiegend kalt und trocken. In ihrem Bereiche liegen die größten Wüsten und Steppen. Jenseit der Passatgürtel liegen die Gebiete veränderlicher Winde. Während auf dem Atlantischen und Stillen Ozean die durch die Kalmen- zone getrennten Passate in ihrer Richtung sich stets gleich bleiben, weht über dem Indischen Ozean dieser N.o.-Wind nur vom Oktober bis März, während er vom April bis September in S.w.-Wind umschlägt. Diese regelmäßig mit den Jahreszeiten wechselnden Winde heißen Monsune***) oder jahreszeitliche Winde. Sie bringen den Ländern S.- und S.o.-Asiens Regen und Stürme und find die Förderer der Schiffahrt. Beim Wechsel derselben entstehen heftige Gewitter und Wirbelstürme. Siehe S. 56. 3. Der Feuchtigkeitsgehalt der Lnft entspringt ihrem Vermögen, Wasser- dampf in sich aufzunehmen. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasser- dampf kann sie aufnehmen; kühlt sich die mit Wasserdampf gesättigtes) Luft ab, so wird ein Teil dieses Wasserdampfes als Nied erschlag ^-f-) ausgeschieden. *) Regelmäßig nennt man die Winde, deren Anfang, Dauer und Richtung an bestimmte Regeln geknüpft find. **) Von den Holländern so benannt, weil diese Winde die Schiffe mit sicherem Schritt [passus (tat.) = Schritt] nach Westen tragen. (Columbus.) ***) Vom arabischen mausim, d. i, Jahreszeit. ^ t) Luft nennt man gesättigt, wenn sie keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann. tt) Niederschläge find Tau, Reif, Regen, Hagel und Schnee, weil diese Körper aus der Luft zur Erde niederfallen. Die Menge des Niederschlages wird mit dem Regenmesser gemessen und in cm oder mm angegeben. Die durchschnittliche jähr- llche Niederschlagsmenge beträgt in Deutschland 600 mm, d. h. wenn Tan, Regen und Schnee nicht verdunsteten, nicht in die Erde sickerten und nicht abflössen, so würde das Wasser bei vollkommen ebenem Boden denselben im Laufe eines Jahres 600 mm hoch bedecken.
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