1896 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Gockisch, Paul, Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): Mädchen
Der Mensch.
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I. Die Australier auf dem australischen Festlande: sie haben stark gedunkelte,
bisweilen schwarze Hautfarbe; der Mund ist unförmlich und geöffnet, das
Haar schwarz, aber uie wollig; noch reichlich 100000.
Ii. Die Neger, gegen 120 Mill., in Afrika ^vom S.-Rande der Sahara
südwärts bis zum Gebiete der Hottentotten und Buschmänner, infolge des
Sklavenhandels auch in Amerika. Hautfarbe dunkel bis schwarz. Kurzes, stark
gekräuseltes Haar, spärlicher Bartwuchs, vortretende Oberkiefer, schiefe Stellung
der Zähne.
Die Papua, als Negrito auf den Philippinen, als Melanesier aus
Neu-Guinea und den benachbarten Inseln, zeigen mancherlei mit den Negern
Übereinstimmendes; Verwandtschaft ist nicht nachgewiesen.
Iii. Die Buschmäuner-Rasse in S.-Asrika, mit ledergelber oder lederbrauner
Hautfarbe und schmal geschlitzten, aber nicht schief gestellten Augen; kennt keine
staatlichen Einrichtungen. Die etwas weiter vorgeschrittenen Hottentotten sind
ihnen stammverwandt.
Iv. Die Amerikaner (Indianer), etwa 10 Mill., sind durch den ganzen
amerikanischen Kontinent verbreitet. Die Hautfarbe ist heller oder dunkler
rötlich-brauu, die Stirn niedrig, die Backenknochen hervorspringend und das
Haar lang und straff.
V. Die Mongolen und die mongolenähnlichen Völker, gegen 550 Mill.
Die Hautfarbe wechselt vom Ledergelb bis zum Braun; Bartwuchs ist gering,
die Jochbogen treten stark hervor, und die schmalgeschlitzten Augen sind meist
schief gestellt. Zu ihnen gehören:
1. Die Chinesen, Japaner und Koreaner-
2. Die echten Mongolen, Türken, Finnen, Samojeden, Tnngnsen.
3. Die Bering-Völker: Kamtschadalen, Korjaken, Ttschuktschen, Eskimo.
Vi. Die Malaien oder Ozeanier; sie sind verbreitet auf Maläkka, der
ostindischen Inselwelt und den Südsee-Jnseln, mit breiter Nase, heller bis ins
tief Schwarzbraune gehender Hautfarbe und lockigem Haupthaar; sie bilden
äußerlich eine Übergangsgruppe zwischen den Mongolen und den Kankasiern.
Ihnen sind verwandt die Howa auf Madagaskar.
Vii. Die mittelländische Rasse, sogenannte Kaukasier, gegen 700 Mill.
Die Hautfarbe im n. Europa ist hell, trübt sich nach S., wird gelb und braun
in N.-Afrika und Arabien; langes Haupthaar, starker Bart, nie wulstige Lippeu.
Sie gliedern sich in drei Hauptgruppen:
1. die Hamiteu in N.-Afrika bis zum Sudan und in den Küstengebieten
O.-Asrikas bis zum Äquator (Berbern, Ägypter, Nnbier, Abessinier,
Somäl und Galla);
2. die Semiten in Vorder-Asien (Syrier, Inden, Araber);
3. die Jndo-Germanen (Arier), a) Asiatische Arier: die brahma-
nischen Inder, Perser, Knrden, Armenier, Balutscheu, Afghanen. —
b) Europäische Arier: 1. N.-Europäer: Letten, Slawen, Germanen
(Deutsche, Holländer, Flamingen, Engländer, Dänen, Norweger,Schweden);
3. S.-Europäer: Griechen, Romanen (Portugiesen, Spanier, Italiener,
Rhäto-Romanen, Rumänen, Franzosen, Wallonen) und Kelten.
Wesentlich von den asiatischen Ariern unterscheiden sich die Dravida, die
nr- oder nicht-arische Bevölkerung Vorder-Jndiens.