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1. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 24

1896 - Breslau : Hirt
24 Europa. an dem Knie der Mosel, und Verdun (Birten), an der Maas, sind sehr starke Grenzfestungen. Am Kanal von Burgund wurde Dijon neuerdings be- festigt. — Die Heimat der kriegerischen Arverner, die den Römern und später der fränkischen Eroberung den längsten Widerstand entgegensetzten, ist die Auvergne, die in ihren zahlreichen vulkanischen Felskuppen ebenforuele natürliche Festungen besitzt. Gleich den spanischen Gallegos und den Savoyarden wandern die Be- wohner des armen, seiner Wälder beraubten Hochlandes, die Anvergnaten, zahlreich aus in die großen Städte Frankreichs, wo dieselben wegen ihrer guten Sitten, ihrer Treue und Arbeitsamkeit sehr geschätzt sind. Hst. ist (Herrn ont, in der gartenmüßig angebauten und dicht bevölkerten Thalebene des Allier, E. Rhöne-Saöne-Gebiet. Das Gebiet des Doubs zwischen Saone und Schweiz heißt Frauchecomte, auch Hochburgund. Hier Besancon, am Doubs, genau in der Mitte der Provinz; starke Grenzfestung mit bedeutender Uhrenfabrikation, und Belfort, im alten Sundgau, sehr wichtige Grenzfestnng. In der Dauphine Grenoble, sehr starke Grenzfestung am Beginn des letzten Durchbrnchknies der Jsere, wo sich alle wichtigeren Verkehrsstraßen zwischen Tnrance und Genfer See strahlen- förmig vereinigen. In Lyonnais Lyon, die zweitgrößte Stadt Frankreichs (430000 E.), am Zusammenfluß von Rhone und Saöne, stark befestigt, Haupt- sabrikstadt für ^Seidenwaren (die gemusterten Stoffe die ersten der Erde). S.w. davon St. Etienne (135000 E.); in den Umgebungen die reichsten Kohlen- lager Frankreichs, „das französische Birmingham"; Waffenarbeiten und Seideu- bänder. Zwischen dem Genfer See und den Quellflüssen der Jsere liegt Sa- voyen, das höchste Alpenland in Europa, das seine Bewohner nicht zu ernähren vermag, daher alljährlich viele Savoyarden als Händler, Führer von Murmel- tiereu u. s. w. auswandern, die dann, wenn sie etwas erworben haben, wieder heimkehren. Das Land gehört, gleich Nizza, erst seit 1800 zu Frankreich. Tie älteste Stadt Frankreichs und Hst. der Provence ist Marseille (405000 E.), an einem von Höhen eingeschlossenen, sicheren Hafenbecken gegründet (Massalia, lat. Massilia), hinreichend entfernt von den Mündungen des Rhone, um den An- schwemmungen des Flusses nicht ausgesetzt zu sein, nahe genug, um sich den Handelsweg nach dem Binnenlande, welchen das Flußthal darbietet, zu sichern; jetzt die größte Seestadt Frankreichs, der wichtigste Verkehrsplatz des Mittel- meeres in seinem engeren Sinne. — Die Küste leidet unter dem Anstürme des Mistral, eines eisig kalten N.w.-Windes.*) N. von Marseille Aix [nfj], mit lauwarmen Quellen; als Aquae Sextiae Niederlassung der Römer in Gallien. Wo das Delta des Rhone beginnt, liegt Arles, im Mittelalter die blühende Hst. des nach ihr genannten arelatischen (burgundischen) Königreiches, jetzt verödet und voll großartiger römischer Ruinen. — Weiter aufwärts am Strome das ehemals päpstliche Avignon, mit ansehnlicher Seidenfabrikation. — Von Marseille gegen O. die Küstenstädte Tonlon, größter Kriegshafen Frank- reichs am Mittelmeer, und Nizza (französ. Rice), wegen seines milden und ge^ snnden Klimas besonders von Brustkranken besucht; als Schlüssel der Küstenstraße stark befestigt, 90000 E. — Ö. davon das sehr kleine Fürstentum Monaco, unter der Schutzherrschast Frankreichs. Die gleichn. Stadt auf einem Felsen am Meere, dnrch Natur und Kunst geschmückt. *) „Der Mistral und die Durance verderben die ganze Provence."
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