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1. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 91

1896 - Breslau : Hirt
Erdinneres und Erdwärme. 91 und dunklen Oberfläche. Dieser Entwicklungsstufe gehören die Fixsterne an, die plötzlich aufleuchten und allmählich wieder verschwinden. Das 5. Stadium ist das der fortschreitenden Verdickung der Er- starrungskruste. In dieses ist unsere Erde eingetreten. 1. Anhang. Einiges aus der allgemeinen Erdkunde.^) § 1. Erdinneres und Erdwärme. Das Erdinnere entzieht sich der unmittelbaren Beobachtung, denn die tiefste Stelle, bis zu welcher der Mensch bis jetzt in seinen Planeten eingedrungen ist, das Paruschowitzer Bohrloch (Kreis Rybnik in Oberschlesien), erschließt mit ihren 2002 m Tiefe erst etwa 1/3l30 des Erdhalbmessers. Die Frage, ob das Erdinnere gasförmig, glutflüssig oder fest ist, wird auch wohl immer ein unge- löstes Rätsel bleiben; bis jetzt lassen sich für jede dieser drei Annahmen Gründe anführen. Die Erwärmung durch die Sonnenstrahlen (Insolation) dringt so wenig tief iu den Erdboden ein, daß in unseren Breiten schon in einer Tiefe von 1—Iv? iu der Unterschied zwischen Tag- und Nachtwärme nicht mehr merkbar ist, während in den Polargürtelu kaum halb so tief das dauernde Grnndeis an- hebt, dagegen in den Tropen die für die wechselnde Tageswärme unempfindliche Wärmeschicht 6 rn tief liegt. Von dieser an abwärts nimmt in den durch senk- rechte Bohrlöcher und Schachte, sowie durch Tunnel erreichten Tiefen die Wärme beständig zu. Dafür fiud allerdings an den verschiedenen Stellen recht ab- reichende Werte gewouueu, und die geothemische Tiefenstufe, d. h. das Tiefen- maß, in dem die Erdwärme um je 1 ° C zunimmt, liegt im Mittel zwischen 20 und 30 m. Immerhin ist es in hohem Grade wahrscheinlich, daß die Erd- wärme nach dem Erdmittelpunkte zu beständig wächst. Neuerdings neigt man sich vielfach der Annahme zu, daß das Erdinnere aus Gasen in überhitztem Zustande besteht, denn von einer großen Anzahl von Körpern ist nachgewiesen, daß sie bei einer Erhitzung über einen gewissen Wärmegrad hinaus nur als Gas bestehen können, so sehr auch dies Verhältnis durch den ungeheuren Druck der Gesteinshülle beeinflußt werden mag. Gegen die Starrheit des Erdkerns sprechen die Schwankungen der Erdachse um 15—20 m, die eine Art Gezeitenbewegung der Erdmasse (s. S. 86) darstellen und zeitweilige Änderungen der geographischen Breite zur Folge haben. Sie werden seit 1891 immer schärfer beobachtet und scheinen im Mittel in einem Abschnitte vou je 385 Tagen zu erfolgen, während diese Schwankungsperiode bei einem flüssigen Erdinnern 306 Tage und bei einem festen, silberähnlichen Erdkerne eiue noch erheblich andere Daner umfassen müßte. Gleichviel wie das Erdinnere beschaffen ist, so liegen Anzeichen vor, daß ans die innerste Masse als Übergang zu der festen Erdkruste mindestens noch ein Gürtel anderer Art folgen muß und zwar ziemlich sicher ein solcher von glutflüssiger oder schmiegsamer Beschaffenheit, dem man den Namen Magma (griechisch — Teig) gegeben hat. Das Magma liegt in seiner großen Masse so tief, daß es an den vulkanischen Ausbrüchen der geologischen Gegenwart keinen Anteil hat, *) S. Heft 3, S. 1 u. ff.
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