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1. Physische Landeskunde Deutschlands (Oberstufe), Die deutschen Kolonieen - S. 5

1893 - Breslau : Hirt
Alpenland. Süddeutsche Hochflächen. und Schafen willkommene Gräser und Kräuter, und rüstige Männer, „Wildheuer", mähen das freie Gras fogar noch von Felswänden ab, „wohin das Vieh sich nicht getraut zu steigen". Die Hirten der Alpenherden Haufen in einfachen, hölzernen „Sennhütten"; vor Einbruch des Winters aber kehren Mensch und Hanstier in die Gehöfte der Voralpeu zurück. — Über die Schneegrenze hinaus in den Bereich der Hochalpen ragen nur einzelne, nicht sehr umfangreiche Gipfel unseres Alpen- gebietes, und die aus ihuen lagernden Gletscher sind von geringer Mächtigkeit*). Nur wenige Pflanzen kommen in solchen Höhen vor, darunter als schönste das liebliche Edelweiß, dessen Pflücken schon manchem das Leben gekostet hat. _ Einen herrlichen Schmuck auch des bayerischen Alpenlandes bilden die Seeen. Der größte und tiefste der eigentlichen Bergseeen ist der düstere Walchensee, nahe der oberen Isar (790 m über dem Meeresspiegel, 16 qkm groß, 196 m tief), der landschaftlich schönste aber der Königssee (603 in ü. d. M., 5 qkm groß, 188 m tief), unmittelbar am Ost-Fuße des Watzmanns eingebettet. Schroff, fast senkrecht, steigen die Felswände, weit hinauf mit Fichten und Tannen bewachsen, mehr als 2000 in über dem Spiegel des tiefgrünen, klaren Gewässers empor. Reiche Thalbildnng erleichtert, wie überall in den Alpen, so auch in den deutschen Alpen den Verkehr. Außer der Eisenbahn, die durch das Innthal läuft, führen mehrere Pfade und auch die fahrbaren Straßen des Fernpasses, der Scharnitz und des Achenthales nach Tirol hinüber; sie folgen naturgemäß meist den Wegen, die sich die Flüsse gebahnt haben, und überschreiten gewöhnlich in der Nähe ihrer Quelleu den Rücken der Bergzüge. Ost windet sich der schmale Weg oder „Paß" durch steile Felswäude, namentlich an Stellen, wo die Flüsse, tief eingeschnitten, die letzten Felsriegel des Hochgebirges durchbrechen; solche Stellen nennt man „Engen" oder „Klausen". In Kriegszeiten ist oft heftig um den Besitz dieser Gebirgspsorten gekämpft worden; so nm die Ehrenberger Klause s. von Füssen zwischen Rentte und Lermoos <1546, 1552, 1634, 1703). Ii. Schweizerische Hochfläche. Die hügelige, durchschnittlich 550 m hohe Hochstäche dehnt sich außerhalb unserer Reichsgrenze zwischen dem Schweizer Jura im N.w. und den Alpen im S.o. vom Genfer See an n.ö. bis zum Rhein und' zum Bodensee aus. Sie ist von der Aare und ihren Zuflüssen durchströmt und enthält an ihren Rändern eine Fülle schöner Seeen. Iii. Schwäbisch-bayerische Hochfläche. Sie beginnt am Nordfuße der Alpen uitb erstreckt sich, allmählich schmäler werdend, mit der oberpsälzischen Plattenach N. bis in die Nähe des Fichtelgebirges. Im S.w. trennt sie der Bodensee oon der schweizerischen Hochfläche/ ihre N.w.- und W.-Grenze bildet der Abhang des deutschen Jura, ihre N.o.-Grenze das bayerisch-böhmische Waldgebirge oder der Böhmerwald. Ihre Ostspitze, im N. oon der Donau begrenzt, reicht weit in österreichisches Gebiet hinein. Die Hochfläche fenkt sich von S. wie von N. her ihrem Hauptstrome, der Donau, zu und liegt 500—600 m über dem Meeresspiegel. Sie ist namentlich *) Vor vielen Jahrtausenden schoben sich aber die Alpengletscher in 2 bis ^ maligem Vorstoße bis m die Mitte Deutschlands, wie noch heutzutage z. B. Grönland fast völliq vereist ist. Man^nennt jene Zeit die „Eiszeit". Der Mensch lebte damals schon. Auch von N. her, aus Skandinavien, schoben sich riesige Gletschermassen über das heutiae Nord deutschend bis an, ja sogar bis in das Mittelgebirge hinein. S. S. 18.
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