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1. Physische Landeskunde Deutschlands (Oberstufe), Die deutschen Kolonieen - S. 41

1893 - Breslau : Hirt
Deutsch-Ost-Afrika, 4t Gebiete tropischen Ackerbaues und Urwaldes durch Pflanzenformen, die denen^unserer Alpenshnlich sind, bis zum ewigen Schnee auf. Im S. trägt er das anmutige, fruchtbare Djagga - Hochland, dicht bewohnt von den Wadjagga^), in seiner Höhenlage sogar zum Ackerbau für Europäer geeignet. — Weiter im W. erhebt sich der kegelförmige Märu zu 4500 m. c) Das Hochland trägt niedrigere Bergzüge, die erst im N.w. wieder zu höhereu vulkanischen Erhebungen anschwellen. Der Boden besteht überwiegend aus Laterit, dem rötlichen, durchlässigen Verwitterungserzeugnis des Gneis, durch den die Landschaft so leicht das Gepräge der dürren Steppe oder gar der Wüste annimmt. Das Hochland wird scharf gespalten durch eine tiefe Grabenver- senkuug, die vom Rudolf-See längs des 36. Meridians nach S. zieht, bezeichnet durch eine Reihe abflußloser und darum falziger Seeen, von denen der Natron- und der Manyara-See auf deutschem Gebiete liegen. Etwas^ weiter w. der größere Eiassi-See, nnter der Gradkreuzuug 3-(-35. Die tiefe Bruchspalte bildet mit den hohen Vulkanen, die an ihr ebenso wie an der Spalte der w. Grenz- seeen aufgeschüttet sind, die Wasserscheide des atlantischen und des Mittelmeer-Ge- bietes gegen den Indischen Ozean. Die Flüsse sind wegen ihrer Schnellen, Fälle und der unregelmäßigen Wasserzusuhr sämtlich nicht schissbar. die Strecken des Mündungslaufes ausgenommen, jedoch sind sie von Bedeutung als Psadsührer und Wasser- spender. In den Indischen Ozean münden: a) der Umba, b) der Pangani, vom Kilima-Ndjaro, c) der Warnt, d) der Kingani, e) der Rusiyi, mit dem langen Ruaha l., der am Nyasfa entspringt, f) der Rovnma, ebenfalls aus der Nähe des Nyasfa. Von erheblicherer Bedeutung sind die 3 großen Seeen, die das Karten- bild des Landes zieren: a) Der Nyassa, etwa 500 m hoch, 34 000 qkm groß, ist leider vom Meere aus uicht zugänglich, da sein Abfluß, der Schire, der in den Sambesi geht, durch einen Wasserfall gesperrt ist. Der Wißmann-Dampfer, dessen Teile nnter den größten Schwierigkeiten um den Fall herum an den See gebracht sind, soll hier die schwarz-weiß-rote Flagge zeigen und die Sklavenjäger verscheuchen. b) Der Tanganyika, 800 m hoch, 36 000 qkm groß, ist ein herrliches, tief- blaues Seebecken, umrahmt von gewaltigen, dunklen Felseu; seine Ufer sind mit Olpalmen umkränzt. Seine breiteste Stelle mißt höchstens 85 km, aber seine Länge kommt der des Weges von Hamburg uach dem Bodensee gleich. Der größte Zufluß ist der Malagarasi, im £).; nur bei hohem Wasserstande wäsfert der See durch den Luküga nach dem Kongo ab. c) Der Victoria-See, 1200 m hoch, mit 66000 qkm der größte des Erdteils, fast so groß wie Bayern, die Eingangspforte in den gesegneten Nil-Sudän, wird halbiert vom 1. Parallel s. Br. Ans deutschem Gebiete sind seine Ufer im W. ge- birgig, im S. und O. meist von breiten Sümpsen und Papyrusdickichten umgeben, seine inselreiche, nichts sehr tiefe Flut trägt die Flotten der umliegenden Neger- staaten, aber noch keinen deutschen Dampfer. Sein größter Zufluß, der Kagers, entspringt nach Dr. Baumanns Forschung in der Nähe des Tanganyika und kann als der südlichste Quellstrom des Nils gelten. *, Die Vorsilbe U bezeichnet in der Sprache der Bantu-Neger das Land, M den Smgular, Wa den Plural der Bewohner. Ki die Sprache. — S zumdiaaaa-Lande Bnderanhang S. 62.
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