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1. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 81

1902 - Breslau : Hirt
Bevölkerung. 81 der Forellen in Bächen und Teichen, der Karpfen in Teichen, durch künstliche Fischzucht zu heben, und der deutsche Fischerei-Berein hat mit den Regierungen durch Brutanstalten Erkleckliches in der Wiederbelebung unserer Gewässer geleistet. Die Ernte des Meeres, namentlich Schellfische und Heringe, heimsen vorzugsweise ein Geeste- münde, Emden, Glückstadt und die Ostsee-Häfen. Vii. Z>ie Bevölkerung und ihre Krweröstätigkeit. Bevölkerung. Unser Reich gehört trotz der sehr bedeutenden Aus- § 115. Wanderung (1820—99: 6/> Mill.) zu den dichtbevölkerten Staaten. Im Durchschnitt wohnen 1051 Menschen auf 1 qkm. 1900 wohnten nur noch 45,7% in Landgemeinden (unter 2000 E.). Wie in anderen Ländern, so ist auch hier die Bevölkerung ungleich verteilt. Am dichtesten bewohnt sind die gewerblichsten Gegenden, so das Königreich Sachsen und die n. Rhein- Provinz. Im Königreich Sachsen wohnen auf 1 qkm durchschnittlich 280 E., im Regierungsbezirke Düsseldorf 475. Im Regierungsbezirke Lüneburg dagegen kommen auf 1 qkm nur 41 E. Vgl. die Übersichten S. 108 s. Der Abstammung nach bildet die Bevölkerung unseres Reiches den bedeu- tendsten Zweig der germanischen Völkerfamilie, die auch fast drei Viertel der Schweizer (70°/0), die Engländer, die Holländer, die Flamingen im Königreich Belgien, die Dänen, Norweger und Schweden, sowie fast ein Viertel der Be- völkerung Österreich-Ungarns umfaßt. Etwa 52 Mill., d.s. 92%, unseres Volkes sind Deutsche. Im Osten des Reiches sinden sich rund 3,44 Mill. Slawen, meist Polen (3,i Mill.). 93000 Wenden leben in den Lausitzen, etwas über 142 000 Masuren in Ostpreußen. In Elsaß-Lothringen wohnen gegen 200000 Franzosen, im Norden von Schleswig 140000 Dänen, in Ost- preußen 106 000 Litauer. Von den alten Stämmen unseres Volkes haben sich bis heute erhalten: Friesen, Sachsen, Thüringer, Franken, Hessen, Alemannen und Schwaben, Bayern. Sie haben ihre Wohnsitze größtenteils seit der Völker- Wanderung inne. Das größte Gebiet besaßen die Sachsen, im Ties lande vom Harz bis zur Nordsee, vom Rhein bis über die untere Elbe an die Eider, und die Franken, am Mittel- und Niederrhein und Main, die Ober- franken oder Hessen im Gebiet der Fulda und Lahn. Den nordwestlichsten Teil unseres Tieflandes mit den Inseln davor bewohnen die -Friesen. Die Thüringer herrschten zwischen Harz und Donau, mußten aber schon frühzeitig im N.o. vor den Sachsen bis zum S.-Harz und zur Saale, im S. vor den Franken bis zum Thüringer Walde — Rennstieg! — zurückweichen. Die Alemannen besiedelten die Oberrheinische Tiefebene, den Schwarz- wald, die n. Schweiz und die Ostseite des Wasgenwaldes. Ö. bis zum Lech wohnen die ihnen sehr nahe verwandten Schwaben. ö. von diesen, zwischen Donau und Alpen, die Bayern. — Große, von Deutscheu bewohnte Gebiete sind uns zur Zeit des alten Reiches verloren gegangen, so die Niederlande, Belgien, die Schweiz, der S.-Abhang der Mittelalpen, Dagegen haben An- siedler aus allen deutschen Stämmen, zumeist aber aus dem sächsischen, im O. der Elbe die Slawen unaufhaltsam zurückgedrängt und bedeutend an Boden gewonnen. 1 Im Jahre 1900 56367 000 E. auf 540000 qkm d. i. auf 1 qkm 104,38, ab- gerundet 105 E. auf 1 qkm (ohne Abrundung der Zahlen 104,24). v. Seydlitz, Geographie. Ausg. D. Heft 4. 6. Aufl. ß
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