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1. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 83

1902 - Breslau : Hirt
Religionen. Bildung. Erwerbstätigkeit. 83 der Inden beträgt 600 0001. Sie leben hauptsächlich im O. unseres Reiches und in den Rheingegenden, dann auch in vielen Großstädten, in Berlin 80 000. An geistiger Bildung der gesamten Bevölkerung überragt unser Reich alle § 120. anderen Großstaaten. Die Zahl unserer Volksschulen beträgt an 60000. Nur die Franzosen haben, trotzdem sie 17 Millionen Einwohner weniger zählen, mehr, nämlich an 84000. Aber die Verhältniszahl der Analphabeten ^ ist für das D. R. günstiger mit 2,2 auf je 1000 Rekruten gegenüber 6,4 in Frankreichs. Zahlreiche Gymnasien, Realgtmnasien und Oberrealschuleu leiten zu den Ge- bieten der Wissenschast, noch zahlreichere Real- und Gewerbeschulen sorgen für Ausbildung zu Handels- und gewerblichen Zwecken. Wissenschaftliche Hoch- schulen bestehen 214, nämlich 20 vollständige Universitäten und die int Ausbau begriffene Universität zu Münster. Die besuchtesten Universitäten sind die zu Berlin, München und Leipzig. Für Maschinenbau, Baukunst, elektrotechnische und chemische Berufsarten gibt es 10 technische Hochschulen^. Handelshoch- schulen hat das D. R. 36. Der Förderung gelehrter Bildung.dienen öffentliche Bibliotheken — die größten sind die königlichen in Berlin und München —, wissenschaftliche Samm- lungen und Institute, gelehrte Gesellschaften n. s. w. Aber auch die schönen Künste, wie Musik, Malerei, Bildhauerei, Erzguß u. s. s., werden auf Knust- akademieu (it. a. in Berlin, München, Dresden, Düsseldorf) und Kunstschulen (14), sowie auf 21 Konservatorien, d. i. Musik-Lehranstalten, gepflegt (das im Auslande berühmteste Konservatorium ist das zu Leipzig). Die deutsche Tonkunst überragt die aller anderen Völker. Erwerbstätigkeit. Den wichtigsten Nahrungszweig bildet der Acker- § 121. bau, besonders im N., No. und S. des Reiches. Die Erzeugnisse des Ackerbaues decken — mit Ausnahme der Kartoffeln und Zuckerrüben —- bei weitem nicht unseren Bedarf. Daher muß Getreide massenhaft eingeführt werdend — Die Viehzucht liefert treffliche Rinder, namentlich in den Marschen und den Voralpen, Pferde in sämtlichen preußischen Provinzen, besonders in Ostpreußen, Schlesien, Posen, Westpreußen, Schleswig- Holstein, Hannover, ferner im Kgr. Sachsen, in Oberb^yern, Württemberg und in Mecklenburg. Die Schafzucht geht infolge der Wolleinfuhr aus Süd-Afrika, Australien und Argentinien reißend zurück. Sie wird vorzugsweise uoch in Pommern und Mecklenburg betrieben. Dem Ackerbau reihen sich an Gewerbtätigkeit oder Industrie, die sich vor alleni ans Steinkohlen und Eisen gründet, und Handel. 1 Zählung von 1900. — 2 D. s. Leute, die weder lesen noch schreiben können. 3 Österreich-Ungarn hatte zu gleicher Zeit 21, Rußland 71 Analphabeten auf je 1000 Rekruten, Schweden dagegen nur 1,1, also nur halb so viel wie das D. R. ^ Königsberg, Greifswnld, Rostock, Kiel, Breslau, Berlin, Halle, Leipzig, Jena, Göttingen, Martiurg, Gießen, Bonn, Heidelberg, Straßburg, Freiburg, Tübingen, Würzburg, Erlangen, München, Münster. — Breslau, Bonn, Tübingen lmben je zwei theologische Fakultäten. 6 Berlin, Hannover, Aachen, Danzig, Dresden, Braunschweig, Darmstadt, Karls- ruhe, Stuttgart, München. — b Leipzig, Frankfurt ct. M , Köln. 7 Im Deutschen Reiche wurden im Durchschnitte der Jahre 1880 - 90 geerntet an Roggen ö7/.j Mtfl. Doppelzentner, an Weizen 25,2 Mill., an Kartoffeln 238,7 Mill. Eingeführt wurden 7,- Mill. Doppelzeittner Roggen und 5 Mill. D.-Z. Weizen. 6*
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