1872 -
Berlin
: Weidmann
- Autor: Klöden, Gustav Adolf von
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Grundziige der mathematischen und physischen Geographie. 21
P u y (spr. Püi). Berge, welche auf dem Scheitel eine Fläche tra-
gen, heißen Tafelberge. — Die Linie, in welcher die beiderseiti-
gen Abhänge zusammentreffen, nennt man den Kamm; wenn er
scharf ist, den Grat. So wie die Gipfel meist die höchsten
Theile des Kammes sind, so sind die tiefsten Einschnitte in
demselben die Pässe oder Thore. Ein breiter und flachge-
rnndeter Kamm heißt ein Rücken.
Geringere vereinzelte Erhebungen nennt man Hügel, be-
deutendere dagegen heißen Berge; zahlreiche Hügel, welche
nicht fern von einander liegen, bilden eine Hügelgrupp e oder
ein Hügelland, zu welchem gewöhnlich eine wellenförmige
Ebene den Uebergang von der vollkommenen Ebene her macht.
Aehnlich gebraucht man die Ausdrücke Berggrnppe und
B erg land.
Z 35. Zusammenhängende bedeutende Erhebungen von
gleichmäßiger Höhe und aus festem Gestein gebildet, nennt man
Gebirge. Erscheinen sie wie in einer Reihe geordnet, so
heißen sie K e t t e n g e b i r g e; sind sie mehr gerundet zusammen-
geordnet, so nennt man sie Massengebirge. Die Ketten-
gebirge haben selbst zuweilen an einer ihrer Stellen eine be-
dentendere Höhe und bilden eine großartige Masse, und solche
Anschwellungen heißen dann G e b i r g s k n o t e n oder G e b i r g s -
stocke; diese sind gewöhnlich durch die höchsten Gipfel bezeichnet
und liegen oft an solchen Stellen, wo die Gebirgskette ihre
Richtung ändert oder wo eine Hauptkette sich in mehrere Ketten
theilt. — Ein Kettengebirge, welches an einer Seite einer
Hochebene hinzieht, wo dann gewöhnlich der Fuß des Gebirges
auf der einen Stelle höher gelegen ist, als auf der anderen,
heißt ein Randgebirge; und wenn deren mehrere von abneh-
mender Höhe parallel nebeneinander hinziehen, so bezeichnet man
sie insgesammt mit dem Namen eines Terrassen-Abfalles.
§ 36. Die durchschnittliche Erhebung des Kammes nennt
man die mittlere Kammhöhe eines Gebirges. Nach der-
selben unterscheidet man Mittelgebirge als solche, welche
eine mittlere Kammhöhe von 2000 bis 4000 Fuß und Gipfel
von 5000 bis 7000 Fuß Höhe haben; Vorberge und Hügel-
landschaften machen fast überall den Uebergang zu ihnen aus
der Tiefebene. Hoch- oder Alpengebirge aber heißen solche,
deren mittlere Kammhöhe 4000 bis 9000 Fuß beträgt, und
deren Gipfel 8000 oder ^000 Fuß übersteigt, die in der ge-