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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 10

1911 - München : Oldenbourg
10 Asien. Südasten (Indien). Vorderindien. Größe, Umgrenzung und Natnrgebiete. Vorderindien ist 7 mal so groß wie das Deutsche Reich. Es erstreckt sich zwischen dem Arn bischen Meer und dem Golf von Bengalen in den Indischen Ozean hinaus. Seiner Boden- gestalt nach gliedert es sich in das Tiefland Hindostan (hindostan) und das Hochland Dekan. Den nördlichen Grenzwall Borderindiens bildet der Hima- In ja1) (Himalaja). Der Himalaja. Er zieht vom Jndusdurchbruch bis zum Brahmaputra. Seinem Bau nach ist er wie' die Alpen ein Kettengebirge, das gegen die indische Ebene ungleich steiler.abfällt als nach N. Der höchste Gipfel ist der Mount Evereft (mannt everest), 8800 m. Der Himalaja ist das höchste Ge- birge der Erde. Bei seiner außerordentlichen Höhe empfängt das Gebirge sehr reichliche Niederschläge, besonders am Südfuße der Khassia-Vorkette am linken Brahma- putranser, wo die jährliche Regenhöhe wie sonst nirgends auf der Erde bis 16 m steigt (mittlere jährliche Regenhöhe in Deutschland 70 cm). Infolge da- von ist das Gebirge auch die Geb-nrtsstätte vieler und bedeutender Flüsse. In klimatischer Beziehung vereinigt das Gebirge alle Gegensätze; man steigt dort von Polarer Kälte in tropische Hitze hinunter, weshalb auch die Pflanzenwelt die größte Mannigfaltigkeit zeigt. Aus Forsten europäischer Bäume gelangt man in tropische Urwälder (Tarai). Deren Unwegsamkeit stützte die Unabhängigkeit von Nipal und Bhutan im Osten. Im Westen liegt der britische Schntzstaat Kaschmir, ein herrliches, gesundes Gebirgsland, die Heimat der Tibetziege, deren feines Haar das Material für die Kaschmirschals liefert. Das Tiefland Hindostan. Bewässerung. Wasserspender der Ebene ist der niederschlagt und gletscherreiche Himalaja, dem die drei Hauptflüsse des Gebietes, Indus, Ganges und Brahmaputra, entströmen. Diesen Gewässern verdankt Hindostan seine Entstehung — es ist ein Anschwemmnngsgebiet seiner Riesenströme — wie auch seine Fruchtbarkeit. Das Klima von Hindostan ist tropisch heiß und reich an Niederschlägen, welche der vom Indischen Ozean kommende Sommermonsum bringt. Erzeugnisse. Das ganze Tiefland ist — soweit die Bewässerung reicht — ein einziges Ackerfeld, das doppelte Ernten liefert. Die Ebene erzengt an Getreide Hirse und Reis, die Hauptnahrung der indischen Volksmassen, dann Weizen; an Gewürzen Pfeffer und Zimt, an Genußmitteln Kaffee und Tee, Tabak und Opium2), an Färbepflanzen den kostbaren Indigo, an Gespinstpflanzen Banmwolle und Inte2). Von sonstigen Pflanzen wächst hier die Baniane oder die heilige Feige der Hindu (mit ihrem Gerüste von Luftwurzeln), in den Ge- 1) tum (indisch) hima — Schnee und älaja = Wohnung. 2) Eingedickter Milchsaft aus den jungen Kapseln unseres Öl- und Schlafmohns. 3) Faser eines Krautes, das zu Geweben verwendet wird.
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