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1911 -
München
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Geistbeck, Michael
- Auflagennummer (WdK): 20
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Südasien (Indien). 13
von den Ost-Ghats begrenzt. Da die Wasserdämpfe schon teilweise an den
Randketten niedergeschlagen werden, so nehmen das Innere der Halbinsel größten-
teils Savannen ein wie in Jnnerasrika. Nur die Abhänge der Westghats und
die Ostküste sind fruchtbar. An der Malabarküste ist denn auch die Heimat des
Pefferstranchs. Ferner liefern die Wälder der W.-Ghats das unverwüstliche,
besonders für den Schiffsbau geeignete Tiekholz. Das Innere erzeugt infolge
reichlicher künstlicher Bewässerung große Mengen von Baumwolle, wovon Indien
nächst Amerika am meisten ausführt. — Die Bevölkerung Dekans, die Dravida,
werden von vielen Völkerkundigen der malaiischen Völkergruppe zugerechnet wie
die Hovas auf Madagaskar. Im ganzen erscheint Dekan Afrika verwandt, mit
dem es einst zusammenhing.
Die wichtigsten Wohnplätze liegen an den Küsten. An der W.-Küste ist Bombay
(bombe), auf einer Insel gelegen, die ecste Seestadt des Landes, Hauptausfuhrhafen
für Baumwolle und wichtigste Fabrikstadt Indiens, fast 800000 Einw. — An der
O.-Küste Madras (madräs), der einzige leidlich zu erreichende Hafen an der von
starker Brandung heimgesuchten Koromandelküste, 500000 Einw. — Im Innern
Heiderabad, 450000 Einw., die Hauptstadt eines großen britischen Schutzstaates
Ceylon. Ebenfalls englisch und ein Glied des vorderindischen Hochlands
ist die Insel Ceylon, auf der sich insbesondere die Teekultur in ganz erstaun-
licher Menge entwickelt hat (Ausfuhr 1876: 282 Pfund, 1908: 178 Mill. Pfund).
Von den Bewohnern der Insel bekunden die Singhalesen arischen Einfluß.
An der W.-Küste Eolombo, Anlegehafen der nach So.-Asien und Australien
fahrenden Dampfer (160000 Einw.).
Staatliche Verhältnisse. Vorderindien gehört zum weitaus größten Teile den
Engländern. Auf seinem Besitz beruht hauptsächlich Englands Handelsmacht. Die
Zahl der Engländer in Britisch-Jndien beträgt nur gegen 200000; doch haben
sie durch die Anlegung von Straßen, Kanälen und Eisenbahnen, Förderung des Boden-
baues und der künstlichen Bewässerung außerordentlich viel zur Hebung des Volks-
Wohlstandes, des Handels und Verkehrs geleistet. Haupteisenbahnlinien sind: Bombay-
Kalkutta und Bombay-Madras.
Das Jndobritische Kaiserreich mit Britisch-Birma und
Teilen von Iran umfaßt 5 Mill. qkin mit 330 Mill. Einw.
(= 9 mal so groß wie Deutschland und die 5 fache Zahl
feiner Einwohner.)
Hinterindien.
Lage und Naturbeschaffenheit. Hinterindien liegt zwischen dem
Südchinesischen Meer und dem Meerbusen von Bengalen. Im O. greift der Meer-
bnsen von Tonkin ein und zwischen den Golfen von Martaban und Siam
erstreckt sich die Halbinsel Malakka (maläka). Unter den Halbinseln S.-Asiens
hat Hinterindien die reichste Küstengliederung; zugleich rückt es ganz nahe an
den Indischen Archipel heran. (Vergleiche Griechenlands Lage zu Asien.)
M. u. A. Geistbeck. Erdkunde Iv. 20. Aufl. 2