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1911 -
München
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Geistbeck, Michael
- Auflagennummer (WdK): 20
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Südafrika. 51
die afrikanische Monsunzone, zwischen 5» und 18° n. Br.; es herrschen
hier zur Zeit unseres Sommers von heftigen Regen begleitete Seewinde;
die regenarmen Gebiete; sie umfassen die Sahara und den sw. Teil
Südafrikas; beide Gebiete stehen fast immer unter dem Einflüsse trockener Winde;
die Gebiete der subtropischenregen;
hierher gehören der äußerste Sw. Afrikas und der
ganze Mittelmeersaum; der Regen fällt hier Vorzugs-
weise im Winter.
Erzeugnisse. Lange galt Afrika als ein Ge-
biet, das fast aller wirksamen Lockmittel für fremde
Besiedelung entbehre. Weder ein Erzeugnis des
Mineral- noch des Pflanzenreiches war bekannt, das
irgend welche Anziehungskraft auf fremde Völker aus-
geübt hätte. Lediglich Elfenbein und bis fast in die
allerneueste Zeit auch Sklaven bot der Erdteil dem
Handel als Gegengabe. Infolge dessen sind denn
auch die europäischen Niederlassungen' in Afrika lange
bedeutungslos geblieben. Die jüngsten Jahrzehnte
haben indes in dieser Beziehung einen ganz gewal-
tigen Umschwung herbeigeführt. Die nähere Durch-
forschung des Erdteils ergab nämlich die völlige
Unrichtigkeit der Anschauungen, die bisher über ihn
verbreitet waren.
Seine Gold- und Diamantenschätze übertreffen die aller Kontinente; auch Eisen
und Kohle sind in dem Erdteile vertreten und in der Sahara finden sich ausgedehnte
Salzlager. Stark begehrte Produkte des Pflanzenreichs sind Korkrinde, Halfa, Palmöl
und Kautschuk; auch die Anpflanzung von Nutzgewächsen nimmt von Jahr zu Jahr
zu. Desgleichen spielen tierische Erzeugnisse Afrikas bereits eine ansehnliche Rolle im
Handel; außer Elfenbein namentlich Wolle und Straußenfedern. Im übrigen teilt
Afrika infolge seiner Landverbindung mit Asien und seiner nahen Berührung mit
Europa die Tier- und Pflanzenformen Europa-Asiens. Mit Asien hat es die größten
Landtiere und die menschenähnlichen Affen, mit Europa viele Haustiere gemein.
Afrika ist nicht arm an Lockmitteln des Verkehrs, es besitzt
sogar einen ganz bedeutenden Reichtum an Erzeugnissen
aus allen drei Reichen der Natur und ist deshalb in
unseren Tagen ein sehr wertvolles Kolonialgebiet für euro-
Päische Völker geworden.
Bevölkerung. Zahl und Dichte. Die Bevölkerung Afrikas schätzt man auf
140 Mill.; auf 1 qkm treffen hiernach etwa 5 Menschen. Afrika steht somit weit
hinter der relativen Bevölkerung Asiens zurück.
Fast ganz unbewohnt sind oder nur sehr geringe Dichte haben die Sahara und,
abgesehen vom Kaplande, auch das südliche Südafrika; denn dieses ist gleichfalls viel-
fach Wüste, höchstens Steppe, überdies an den Rändern gebirgig und deshalb schwer
zugänglich. Höher steigt die Dichte in Zentralafrika, wo die reichlichen Regen die
Fruchtbarkeit des Bodens bedeutend erhöhen. Die stärkste relative Bevölkerung besitzt
das Niltal, vor allem das Nildelta (bis zu 400 Einw. aus 1 qkm).
Abstammnng. Die Einwohner Afrikas verteilen sich auf 4 Rassen; die
mittelländische, die Negerrasse, die südafrikanische und die malaiische Rasse.