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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 85

1911 - München : Oldenbourg
Die deutschen Kolonien. 85 Tahiti (tatti), die Niedrigen Inseln (auch Tuomotu, d. h. Jnselwolke, ge- nannt) und die Marqnesas (markeßas)-Jnseln, alle französisch. — Die Sandwich (sänduitsch)-Juseln in der Nähe des nördlichen Wendekreises unter- stehen der Oberhoheit der Vereinigten Staaten von Amerika. Die größte Insel dieser Gruppe ist Hawaii mit ausgedehnten Zucker- und Ananasplantagen; Honolulu, Hauptstation auf dem Wege von Nordamerika nach Australien. Die deutschen Kolonien. Kiautschou. Größe und Einwohnerzahl. Das kleine Pachtgebiet von Kiautschou an der Schantnng-Halbinsel liegt unter der Breite von Gibraltar und hat die Größe des Bodensees (genau 550 qkm); es zählt 38000 Einw., darunter 4000 Weiße. Die deutsche Einflußsphäre, d. h. das Gebiet, in dem China ohne Zustimmung Deutschlands keinerlei Anordnungen treffen darf, beträgt rund 7000 qkm = dem Kreise Oberfranken. Bodengestalt. Der Boden ist teils Bergland teils Ebene. Das Lauschangebirge, ein 1400 m hoher Gneiswall, der vom Schantnngbergland abzweigt, bildet mit seinen schroffen Zacken für die Seefahrer eine weithin ficht- bare Landmarke, ist aber völlig entwaldet und wird zurzeit von der deutschen Verwaltung nach und nach wieder aufgeforstet. Die Niederung, teils An- fchwemmungsland teils fruchtbares Lößland, zeigt die übliche Dichte der chiue- fischen Ebene, in der sich Dorf an Dorf reiht. Siedelungen. Tsingtau, an der Einfahrt zur Kiautfchoubucht gelegen und stark befestigt, ist der Hauptort des Gebietes und Sitz der deutschen Ver- waltung. Es gilt als der gesündeste Platz an der chinesischen Küste und wird als Sommerfrische von Hongkong und Schanghai aus besucht. Die geräumige, auch im Winter meist eisfreie Bucht gewährt den größten Handels- und Kriegs- schiffen Zugang. — Kiautschou, die alte Kreisstadt, deren Einwohnerschaft zwischen 30—60000 schwankt, ehedem an der Bucht selbst gelegeu, jetzt 36 km davon entfernt, ist als Handelsstadt im Verfall. Verkehrslage. Kiautschou bietet in dieser Hinsicht zwar nicht die Vor- teile von Hongkong, Schanghai und Tientsin, den Haupthandelshäfen der chine- fischen Küste, doch erfreut es sich mancher Vorzüge. Vor allem besitzt es in seinem Hinterland reiche Kohlenschätze, abbauwürdige Erzlagerstätten, fruchtbare Niederungen und billige Arbeitskräfte, so daß hjer eine schwunghafte industrielle Entwicklung gewährleistet wird. Die Schantungeisenbahn (400 km lang) hat auch schon die Hauptstadt der Halbinsel, Tsinanfu, und das dortige bedeutende Kohlen- lager erreicht. Dadurch ist bereits die Ausfuhr von Schantungkohlen ermög- licht. Sonstige Ausfuhrartikel sind Seide, Erdnüsse, Strohgeflechte, Bohnen und Bohnenöl, Töpfer- und Glaswaren. Als Ein- und Ausfuhrhafen hat Tsingtau überhaupt sich fchon eine ansehnliche Stellung errungen.
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