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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 91

1911 - München : Oldenbourg
Die afrikanischen Kolonien. 91 1. Die feuchtheiße.küstenniederung mit dem Delta des Kamerunflusses ist mit Urwald (besonders Ölpalmen) bedeckt und hat ein ungesundes Tropenklima. Wie in Togo sind auch hier die Produkte des Gebietes hauptsächlich Palmöl und Palmkerne, Kautschuk und Elfenbein. Im Nw. der Niederung erhebt sich das regenreiche Kamerungebirge, auf dessen stark verwittertem Vulkanboden vortrefflich die Kakaopflanze gedeiht^). Der 4100 m hohe Kamerunberg schließt sich an die vulkanische Jnselreihe des Guineabusens an. Die wichtigeren Hafenorte sind: Viktoria am Kamerunberg; es ist mit dem 900 in hoch gelegenen und daher auch gesünderen Regierungssitze Buea durch eine Schmalspurbahn verbunden; Duala (früher Kamerun) an der Kamerunbucht; Kribi und Groß-Batanga an der Südküste. 2. Der weitaus größte Teil der Kolonie gehört dem südafrikanischen Tafelland an. Dieses beginnt mit etwa 600 m Höhe und steigt stufenförmig nach N. zu Hochländern von 1200—3000 m an. Letzere Höhe erreicht das Berg- land von Adamaua. Auf ihm -hat der Benue feinen Urfpung. Savannen und Grasland mit Büffel- und Antilopenherden sind auf dem Tafellande vor- herrschend. In Deutsch-Adamaua: Ngaü^mdere, der wichtigste Ort des Hoch- landes und das als Marktplatz wichtige Garüa am Benue. Ju Südkamerun: Jaunde. 3. Deutsch-Bornu, ein völlig ebenes Gebiet am Tsadsee, ist zumeist srucht- bares, dichtbesiedeltes Ackerbauland, das unter der Herrschaft mehrerer Sultane steht. Sitze derselben sind Dikoa, der Hauptmarktplatz, und Gulsei am Schari. Zur Beaufsichtigung der einheimischen Fulbeherrscher bestehen sog. Residenturen. Die Residenten sind deutsche Offiziere mit einer farbigen Schutztruppe. Das Küstengebiet von Kamerun ist eines der niederschlagreichsten Gebiete der Erde (4 m und mehr) und hat einen Pslanzenwuchs von ungewöhnlicher Üppigkeit. Die Umgebung des Tsadsees gehört zu den bestbebauten Ländern Jnnerafrikas. Das Schutzgebiet Kamerun gilt daher als die fruchtbarste der deutschen Kolonien in Afrika. Die wirtschaftliche Entwicklung der Kolonie liegt zum guten Teil in der Hand großer Gesellschaften. Bewohner. Die Bewohner der Kolonie gehören vorwiegend den heidnischen Bantunegern an, so die handeltreibenden Duala an der Küste; im Innern wohnen vielfach viehzüchtende und ackerbautreibende Fulbe (f. S. 39), in Adamaua und Bornu handeltreibende Hauffa. Verkehr. Die Kolonie steht wie Togo mit Hamburg durch die Woermann- linie in regelmäßiger Dampferverbindung. Auch ist der Bau einer Eisenbahn von der Küste nach dem Tsadsee in Aussicht genommen. Die erste Teilstrecke derselben, Duala-Manengubagebirge (160 km), die den Urwald durchschneidet und das Grasland erreicht, ist bereits vollendet. Den Süden der Kolonie soll die Linie Duala—edea — Widimenge (am Njona) erschließen (360km). Mit deren Bau ist ebenfalls schon begonnen. 1) Die Kakao-Ernte des Jahres 1909 bewertete sich bereits auf 2,8 Mill. Mark. 2) Der durchlässige Lateritboden macht die Landschaft vielfach zur Steppe. (S. Abb. S. 40.)
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