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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 95

1911 - München : Oldenbourg
Die afrikanischen Kolonien. 95 Akazien bedeckt ist. Das in trockenen, braunen Büscheln wachsende Gras liefert übrigens ein äußerst nahrhaftes Futter für Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde. Südwestafrika ist daher von der Natur nicht für den Ackerbau, sondern wie das Kapland für die Viehzucht bestimmt. Bei ausreichender Anlage von künstlichen Brunnen, Teichen und Stau- Vorrichtungen kann namentlich das Damaraland (Land der Hererö) für die Rind- Vieh-, Pferde- und Straußenzucht, das Nama-(Hottentotten)land für die Zucht des Wollschafes und der Angoraziege Bedeutung erlangen. Zuweilen werden freilich die Viehzüchter durch die unter den Herden austretenden Krankheiten fchwer geschädigt. Von Mineralschätzen sind die reichen Otavi-Kupserminen zu er- wähnen, nach welchen von Swakopmund eine Bahn von 570 km Länge (bis Tsumeb) führt. An verschiedenen Stellen wurde sog. „Blauer Grund" entdeckt, der dem Diamantengrund von Kimberley entspricht. Neuestens werden nächst Lüderitz- bucht zahlreiche Diamanten gesunden, aber nicht in festem Grunde, sondern in kiesigem Sand.*) Auf dem Mineralreichtum der Kolonie beruht wohl auch ihre Zukunft. Ausgeführt werden zurzeit hauptfächlich Rinder, Häute, Wildfelle, Straußen- federn, Kupfer, Diamanten, und von den an der Küste gelegenen, aber in eng- lischem Besitz befindlichen Guano-Jnseln Guano. Geringe Ausbeute erfahren vorerst die reichen Fischgründe an der Küste. Bevölkerung. Große Bedeutung hat Dentsch-Südwestafrika dadurch, daß es infolge seines vorwaltend subtropischen Klimas von deutschen Auswanderern besiedelt werden kann. Massenauswanderung dorthin ist übrigens bei dessen Naturcharakter aus- geschlossen. Gefährlichere Fieber treten im tropischenamboland auf. — Ein volles Drittel der Kolonie liegt in den Händen von sechs großen Landgesellschaften. Bevölkerung. Die Bevölkerung der Kolonie ist sehr spärlich und über- dies bunt gemischt. Es lassen sich unterscheiden: 1. Reste der früheren Urbevölkerung Afrikas und zwar in der Südhälfte der Kolonie: die Hottentotten oder Nama, die sich eine ober- flächliche Kultur angeeignet haben und Viehzucht treiben, dann die Buschmänner; wichtigere Wohnorte sind Bethanien und Keetmanshoop. 2. Die Nordhälfte der Kolonie, das Dämara- und Amboland, haben Bantuneger inne, unter denen die Hererö im Damaraland den mächtigsten Stamm bildeten. Sie haben infolge des Aufstandes (1904/07) stark gelitten; Hauptort der Hererö ist Otjimbingwe am Swakop. 3. Bastards, d. h. Mischlinge von Weißen und Hottentotten. 4. Weiße, unter welchen die Deutschen mit über 8000 Seelen am stärksten vertreten sind. x) Die Diamantenförderung betrug 1910 657000 Karat im Werte von 20 Mill. Mark. 7*
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