1911 -
Leipzig
: Teubner
- Autor: Lehmann, Richard
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Eifel. Hohes Venn, kheintal.
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blühen einer aus-
gedehnten Lisen-
industrie begün-
ftigten, ist die
ganze Gegend
dicht bevölkert.
Die Eifel
ist ein teilweise
vulkanisches Ge-
biet, dessen feuer-
speiende Berge
aber längst er-
loschen sind. Ein
Beweis für die
vulkanische Na-
tur des Landes
sind die zahlrei- ' Weinlese am Rhein,
chen kesselartigen
Einsenkungen, die meist kleine Seen Maare) enthalten (Abb. S. 108), ferner die kohlen-
säurehaltigen Mineralquellen, die an manchen Orten hervorsprudeln (Rhens am
Rhein, Apollinaris im Ahrtale), und endlich die großen Basaltbrüche, die Mühl-
steine, platten und Treppenstufen liefern. Das Rlima der Eifel ist rauh und regen-
reich? deshalb sind weite Gegenden nicht angebaut und mit ausgedehnten Mooren
oder mit Heidekraut bedeckt. Die wenigen Bewohner dieser Landschaften müssen
ihren Lebensunterhalt sauer verdienen. Die Regierung sucht ihnen dadurch zu helfen,
daß sie weite Flächen aufforsten läßt. In den Tälern, die ein milderes Klima und
fruchtbaren Boden haben, herrscht meist ein behaglicher Wohlstand. — Im Norden
geht die Hochfläche der Eifel in das hohe Venn über (Venn heißt soviel wie Sumpf-
oder Moorland). Die Stürme, die von der See über Belgien und Holland hinziehen,
finden an diesem Bergwall ihren ersten Widerstand. Daher herrscht hier nur selten
Windstille, und kein Gebirge Deutschlands weist so zahlreiche und starke Nieder-
schlüge auf, wie das hohe Venn. Die dichten Nebel, die hier fast immer wogen, und
die Schneemassen, die im Winter das Sumpfland der Hochfläche bedecken, find der
Schrecken der Wanderer. — Am Rande des hohen Venn finden sich mächtige Stein-
kohlenlager. fluch Eisen-, Blei-, Zink- und Kupfererze werden gewonnen. In flachen
(156) sind bedeutende Maschinen-, Tuch-, Papier- und Glasfabriken entstanden. Die
alte Raiserstadt wird wegen ihrer heilkräftigen, warmen Schwefelquellen von vielen
Leidenden aufgesucht.
Das Rheintal und die Kölner Tieflandzbucht. Die Gewässer des großen
Seebeckens der oberrheinischen Tiefebene (S. 12) fanden bei Bingen (10) einen Abfluß
über das Schiefergebirge. In unendlich langer Arbeit sägten sie in das Gestein eine
tiefe Rinne ein, die nun das Rheintal bildet. Da die tosenden Wassermassen stets
nur die weichsten Gesteinsschichten ausnagten, hat das Tal keinen geradlinigen ver-
Weinlese am Rhein.