1911 -
Leipzig
: Teubner
- Autor: Lehmann, Richard
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Lausitzer Gebirge. Sächsisch-Thüringische Bucht.
Kunstgewerbes (Tischlerei, Schlosserei, Gießerei, Gärtnerei), photographische Kppa-
rate, Nähmaschinen, Schokolade, Zigaretten usw. werden erzeugt und in die weitesten
Gegenden verschickt. — Stromabwärts liegt die alte Stadt Meißen (34), deren
Porzellanindustrie wegen des Reichtums an Ton und Porzellanerde (Kaolin) in der
Umgebung eine großartige Entfaltung angenommen hat.
Modelliersaal der Meißner Porzellanmanufaktur.
Das Lausitzer Gebirge ist ein Hochland, über das sich viele einzelne Kuppen
erheben, die meist vulkanischen Ursprungs sind. Huf dem fruchtbaren Lehmboden
der Niederungen wird ergiebiger Ackerbau betrieben. Da dieses Gebiet auch reiche
Braunkohlenlager besitzt, sind in Zittau (37), Bautzen (33) und Görlitz (86)
bedeutende Fabriken entstanden, die Tuch, Leinwand, Baumwollwaren und Maschi-
nen herstellen. Die Töpferei (reiche Tonlager) und die Glasfabrikation (reiner
(Huarzsand) gewähren den Bewohnern ebenfalls lohnenden Erwerb. Zu ganz be-
sonderem Knsehen hat sich Görlitz emporgeschwungen; denn es liegt am Kreuzung?-
punkte von Eisenbahnen, die nach (Österreich, Schlesien und Norddeutschland führen.
Über Görlitz verläuft der Meridian, der die mitteleuropäische Zeit bestimmt.
Die Sächsisch-Thüringische Bucht. Mit diesem Namen bezeichnet man den
Winkel des deutschen Tieflandes, der sich zwischen harz und Thüringen einerseits,
das sächsische Gebirgsland andererseits schiebt und im Nordosten bis zum Fläming
und der Niederlausitz (dem „südlichen Landrücken") reicht. Im nordöstlichen Teile,
unmittelbar am Fuße des Landrückens, ist der Boden teils sandig, teils moorig
(„Schwarze" Elster) und vielfach mit Kiefernwäldern bedeckt. Im (Elbtale dagegen,