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1. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 57

1911 - Leipzig : Teubner
Nordsee—mordsee. (Ebbe und Flut. 57 Kußland, je weiter man nach Osten vordringt. Die Winde, die aus diesen Gebieten kommen, sind daher im Sommer heiß, im Vinter aber kalt- außerdem sind sie stets trocken (warum?). Die großen Wassermassen dagegen, die Meere, erwärmen sich im Sommer nur allmählich, halten jedoch die aufgespeicherte wärme lange zurück. Deshalb sind auch die winde, die von einem Meere herwehen, im Sommer bei weitem nicht so heiß und im Winter nicht so kalt wie die Landwinde. Die Länder, die an das Meer grenzen, haben infolgedessen kühlere Sommer und mildere Winter als die Gegenden mit Landklima. Da die Seewinde außerdem reichlich mit wasserdampf beladen sind, erhalten jene Länder auch mehr Niederschläge als diese. Ein solches Seeklima haben der westliche Teil von Deutschland, Holland, Belgien, England und Norwegen, die unter dem Einfluß des nahen Ozeans und der Nordsee stehen. (Siehe beistehende Wetterkarte!) Nordsee—mordsee. Die Oberfläche der Nordsee ist nur selten spiegelglatt. Meist ist sie vom winde bewegt. Die Wellen können bei Sturm eine höhe von mehr als 4 m erreichen. Rollen die wogen dem flachen Strande zu, so.stoßen sie am Meeresboden oder an Felsen, die vom Grunde aufragen (Klippen, Niffe), auf Widerstand. Die Wassermassen überstürzen sich- sie brausen und schäumen, und das Meer gerät in Kufruhr. Das ist die Brandung, die den Schiffen leicht gefährlich wird. Leuchttürme, die man am Strande und auf Inseln errichtet hat, warnen die Seeleute in der Nacht vor den gefahrdrohenden Stellen; am Tage werden die Schiffer durch fest verankerte, schwimmende Tonnen und andre „Seezeichen" darauf aufmerk- sam gemacht. Oft scheitern aber trotzdem Schiffe. Um den Schiffbrüchigen Hilfe bringen zu können, hat man an der Küste zahlreiche Rettungsstationen errichtet. Die deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger besitzt weit über 100 Stationen. Fast die Hälfte davon liegt an der Nordsee. Ebbe und Flut (Gezeiten), während in den Teichen und Seen das Wasser im Laufe eines Tages gleich hoch steht, ist dies in der Nordsee nicht der Fall, hier können wir vielmehr ein regelmäßiges Sinken und Steigen beobachten. Nachdem das Wasser den höchsten Stand erreicht hat, beginnt es tiefer und immer tiefer zu fallen. Felsen, die vorher vom Wasser bedeckt waren, kommen zum Vorschein, und der Meeresboden wird auf kleinere oder größere Strecken, oft sogar einige Kilometer weit entblößt. Die Küstenbewohner eilen dann herbei, um die Gaben einzusammeln, die ihnen das Meer beschert hat. In zahlreichen Wassertümpeln fangen sie Fische, die dort zurückgeblieben sind, und vom feuchten Boden sammeln sie Krebse und Muscheln. Doch auch vielerlei Vögel stellen sich ein, die hier eine reichgedeckte Tafel finden. Dieses Zurückweichen des Wassers, das etwa 6 Stunden währt, be- zeichnet man als Ebbe, hat das Wasser den tiefsten Stand inne, so beginnt es langsam wieder heranzufluten und höher und höher zu steigen. Nach ungefähr 6 Stunden hat es den höchsten Stand erreicht, der durchschnittlich 3 m über dem tiefsten liegt. Dieses Steigen nennt man Flut. Nach 6 Stunden ist wieder Ebbe, nach abermals 6 Stunden Flut, und so geht das Fallen und Steigen des Wassers fort von Tag zu Tag, von Jahr zu Jahr. — Die Entstehung von Ebbe und Aut
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