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1. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 64

1911 - Leipzig : Teubner
64 Moore. von Mooren bedeckt ist. Sie sind z. T. dadurch entstanden, daß das Wasser von dem ebenen Boden nicht abfließen konnte. Da sich Torfmoose und andre pflanzen ein- stellten, bildeten sich im Laufe der Jahrhunderte Torflager, die Wassertümpel oder Flächen schwarzen Morastes einschließen (5. 7). Wo ein Stück Sandboden heraus- ragt, finden Heidekraut und Virken kümmerliche Nahrung. Die Moorgegenden sind nur sehr dünn bevölkert. (Warum?) Die Bewohner be- schäftigen sich hauptsächlich mit der Gewinnung des Torfes. Ackerland erhalten sie, indem sie die Moore durch Anlage tiefer Gräben entwässern, die obere Torfschicht durch Graben und «hacken auflockern, trocknen lassen und dann in Brand setzen. Der „Heer- oder höhen- rauch", der sich dabei entwickelt, ist bei Nordwestwinden weit im Innern Deutschlands zu spüren, In dieasche säen die Heide- bauern Vuchwei- zen. Nach wenigen Jahren wird aber dieses dürftige Ackerland wieder zu Moor, und das „Moorbren- ncn" muß von neuem beginnen. — Man sucht aber auch weite Moor- flächen für alle Zeiten in anbau- fähiges Land zu verwandeln. 3u- erst wird die obere weichemoorschicht entfernt, der Torf abgestochen und aufschiffen, welche die breiten Tnt- wässerungskanäle befahren, fortgeschafft. Dann vermengt man den freigelegten Sandboden durch tiefes Umgraben mit der zuerst abgeräumten Moorschicht. So erhält man, indem man auch fleißig düngt, nach langer mühevoller Arbeit Ackererde, auf der sogar Weizen gedeiht. Dieses verfahren bezeichnet man als Fehnwirtschaft (Fehn heißt Moor, Sumpf). — In neuerer Zeit macht man die Moore noch auf andre Weise anbaufähig. Man teilt sie durch tiefe Entwässerungsgräben in 15—16 m breite Streifen oder „Dämme" (Moor- dammkultur). Um die Moorpflanzen auf den trocken gelegten „Dämmen" zu ersticken, bedeckt man sie mit einer Sandschicht, die fleißig gedüngt wird, so daß mit der Zeit eine Ackerkrume entsteht. Abgesehen von mehreren kleineren Flüssen wird die tandschaft von Weser und Ems entwässert, die außerhalb des Gebietes entspringen und in die Nordsee münden. Die Weser erhält von rechts die Aller als Zufluß, deren Quelle im Ties- lande westlich von Magdeburg liegt. Sie begleitet den Südfuß der Lüneburger Heide und mündet, durch die Leine verstärkt, bei Verden. 3n dieser unfruchtbaren Gegend sind nur wenige Städte entstanden. Oldenburg (30), die Hauptstadt des gleichnamigen Herzogtums, ist der ansehnlichste Grt. Die Pferdemärkte, die hier all- jährlich abgehalten werden, sind die bedeutendsten in ganz Norddeutschland. ftsasssl-- - - -*£+$7' #>r-^~ •>£"-* •' . •' Tj . - {k- •; • / .-*/<••• .« o • ' «. .-sis- Moorbrennen.
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