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1911 -
Leipzig
: Teubner
- Autor: Lehmann, Richard
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
vulkanische Ausbrüche.
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5. Die Erstarrungsgesteine.
Der Name „Erstarrungsgesteine" deutet schon darauf hin, daß diese Gesteine ur-
sprünglich flüssig waren und durch Erstarrung fest geworden sind. Ulan versteht darunter
die Felsarten, die sich aus einer feurigflüssigen Masse, aus einem Schmelzfluß gebildet
haben, während z.v. dersandstein und derschieferton durch schichtweisenkbsatz zumeist
im Meere entstanden sind und deshalb auch Schicht oder Kbsatzgesteine genannt werden.
Bei vulkanischen Ausbrüchen kann man noch jetzt die Entstehung von Cr-
starrungsgesteinen beobachten. Ist z. B. der Vesuv in Tätigkeit (Heft Ii, S. 33), dann
wälzt sich die Berghänge eine weißglühende, meist äußerst zähe Flüssigkeit, die Lava,
hinab. Sie überzieht sich augenblicklich mit einer Schlackenkruste. Ehe aber der ganze
Strom zu festem Stein erstarrt ist, vergehen oft Jahre.
Betrachten wir ein Lavastück durch das Vergrößerungsglas, so sehen wir, daß
das Gestein aus deutlichen, dichtverwachsenen Kristallen besteht. Auch eine Anzahl
runder Löcher oder Höhlungen bemerken wir (Bimsstein!). Im geschmolzenen Zu-
stände enthält die Lava nämlich eine Menge eingepreßter Dämpfe und Gase, die
sich beim Erkalten in zahlreichen kleinen Blasen sammeln und die Löcher bilden
(vgl. mit Brot- und Kuchenteig). Aber nur die oberste Lavakruste ist so wulstig und
blasig. In größerer Tiefe bildet sie feste Felsmassen, die in zahlreichen Steinbrüchen
als treffliches Pflasterungsmaterial gewonnen werden.
Kschenkegel des Vesuvs und Lavastrom von 1858.
Die Oberfläche zeigt die wulstförmig zusammengeschobene Lava. (Nach phot. v. Brogi.)