Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 113

1911 - Leipzig : Teubner
vom Alter der Gesteine. 113 Meeresbecken bildeten sich. Da aber die Erdrinde noch immer nicht zur Ruhe ge- kommen ist, dauern die Umgestaltungen an. Wenn wir sie mit unseren Augen nicht deutlich wahrnehmen können, so ist dies darin begründet, daß die Gebirgsbildung außerordentlich langsam vor sich geht. Tin Menschenalter ist zu kurz, um auffällige Veränderungen beobachten zu können. Dazu gehören Tausende, ja Millionen von Jahren. Nur wenn die Erdrinde infolge der Bewegungen einmal plötzlich erschüttert wird, wenn also ein Erdbeben eintritt, kommt es uns zum Bewußtsein, daß der Loden zu unseren Füßen nicht unwandelbar, sondern veränderlich ist. 7. Was wir vom Alter der Gesteine wissen. Da die meisten Gesteine durch Ablagerung im Meere entstanden sind, müssen die ältesten Schichten zu unterst, die jüngeren oben liegen. Steigt man in dem Schachte eines Bergwerks in die Tiefen der Erde hinab, so müßte man zu immer älteren Schichten gelangen. Die tiefsten Schächte reichen aber nur etwa 1,5 Km, das tiefste Bohrloch nur 2 Km in das Erdinnere. Es könnten uns also nur die alleräußersten Gesteinslagen der Erdrinde bekannt sein. In den meisten Fällen liegen jedoch, wie wir wissen, die Felsschichten gar nicht wohlgeordnet horizontal untereinander, son- dern sie sind mehr oder weniger geneigt oder gewölbt. In Gebirgen und in Stein- brüchen können wir sogar häufig ihre aufwärts gewendeten Ränder ebenso über- sehen wie die Rücken der Bücher im Bücherregal, hierdurch wird es möglich, die einzelnen Schichten der Reihenfolge nach zu unterscheiden und ihr Alter zu bestimmen. Man spricht von Gesteinen aus der Urzeit, dem Altertum, dem Mittelalter und der Neuzeit der Erde. Die Dauer der Zeitabschnitte läßt sich nicht genau fest- stellen- doch ist sicher, daß ein jeder viele tausend Jahre umfaßt. Die Reihenfolge, in der die Gesteinsschichten lagern, ist aber kein untrügliches Mittel, ihr Alter zu bestimmen, verschiedene Gesteine, z. B. Tonschiefer, Sandsteine, Kohlen u. a., sind nämlich öfter gebildet worden, sowohl im Altertum wie im Mittelalter und in der Neuzeit der Erde. Um nun zu erfahren, welche Gesteine der- selben Art die älteren und welche die jüngeren sind, sucht man die Tier- und pflanzen- refte auf, die sich in ihnen vorfinden; denn jede große Abteilung von Gesteinen, die in einem und demselben Zeitalter der Erdbildung entstanden ist, hat Lebewesen aus- zuweisen, die nur ihr eigentümlich sind. Sie sind der Schlüssel, mit dessen Hilfe man das Alter der Schichten bestimmen kann. Betrachten wir die Tier- und Pflanzenreste näher! Entweder sind die Schalen und Gehäuse der ll)assertiere vorzeitlicher Meere mit Sand und Schlamm erfüllt worden. Dann sind in den Gesteinsschichten getreue Abbildungen der Höhlungen, Steinkerne, entstanden. Oder es bildeten sich im Schlamm Abdrücke von Tier- und Pflanzenresten, ähnlich wie wir sie z. V. von Blättern beobachten können, die längere Zeit auf feuchtem Sande liegen blieben. — In kalk- und kieselhaltigen Ge- wässern werden organische Körper von Kalk oder Kiesel überrindet, oder das chemisch gelöste Versteinerungsmittel durchdringt die organischen Reste und verwan- delt sie in Versteinerungen. Den ältesten Gesteinsbildungen, den Urgesteinen, fehlt jede Spur lebender Lehmann. Erdkunde f. Mittelsch. 3. Fjcft. g
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer