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1. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 125

1911 - Leipzig : Teubner
Menschenrassen. 125 Urheimat des Menschen ist unbekannt. Man darf wohl annehmen, daß damals, als das Eis große Gebiete Europas bedeckte, wärmere Länder, wie Kfrika und Ksien, stärker bewohnt waren, und es ist wahrscheinlich, daß in Ksien die Wiege des Menschengeschlechtes gestanden hat. von hier aus verbreiteten sich die Menschen jedenfalls über die ganze Erde. Durch den Einfluß des Alimas und der Lebensweise entwickelten sie sich körperlich und geistig verschieden, so daß wir jetzt eine Vielheit von Stämmen und Völkern kennen. Man hat sie nach der Form und Größe des Schädels, der Farbe der haut, dem Haarwuchs, der Sprache und andern Merkmalen verglichen und so mehrere Gruppen des Menschengeschlechts aufgestellt, die man Rassen nennt. 1. Die mittelländische Rasse. Sie führt diesen Namen, weil die hervorragenden Völker dieser Gruppe um das Mittelmeer herum ihre Ausbildung und Blüte erlangt haben, vorherrschend ist bei ihnen die helle Hautfarbe, die das Blut an den Wangen durchscheinen läßt. Mittel- und Uurzköpfe herrschen vor. Dem Kopf entspricht ein verhältnismäßig großes Gehirn. Weiches und welliges bis stark gelocktes haar schwankt in der Farbe vom hellsten Blond bis zum tiefsten Kastanienbraun. — Diese Rasse umschließt die wichtigsten Kulturvölker der Erde. Sie erstreckt sich über ganz Europa mit Ausnahme der nordöst- lichsten Landstriche (Finnen) und einigen' kleinen, von asiatischen Völkern bewohnten Ge- bieten im Osten. Sie herrscht in Vorderasien vor und sendet einen Zweig nach dem dicht- bevölkerten Indien hin. Auch Nordafrika wird zum größten Teil von ihr bewohnt. Zeit dem Zeitalter der Entdeckungen beginnt die Ausbreitung dieser Rasse jenseits der Ozeane. Amerika gehört großenteils ihrem Bereiche an. Auch in Südafrika und Australien hat sie sich angesiedelt. Sie umfaßt ziemlich die Hälfte der gesamten Menschheit, etwa 800 Millionen Seelen. 2. Die mongolische Rasse wird körperlich durch breitgesichtigen, kurzköpfigen Schädel mit vorspringenden Backenknochen gekennzeichnet. Die Augen sind meist etwas schief geschlitzt, die haare schlicht und schwarz. Die Hautfarbe ist weizengelb. Diese Rasse nimmt Asien mit Ausnahme Vorderasiens, Vorderindiens und der indischen Inselwelt ein. Westwärts hat sie sich nach Nordeuropa und in die europäische Türkei verbreitet. Einst sicher die zahlreichste aller Rassen darstellend, umfaßt sie jetzt kaum noch Ys der Menschheit, etwa 500 Millionen Seelen. < i 3. Die Inselvölker der malaiisch-polynesischen Rasse breiten sich im Süden Asiens aus. Durch das schlichte schwarze haar, die gelblichbraune bis olivenbraune haut- färbe erinnern sie an die Mongolen. 4. Die Amerikaner sind eine körperlich große, aber nicht sehr kräftige und wider- standsfähige Rasse. Das schwarze, schlichte haar und der geringe Bartwuchs kommen allen Amerikanern zu. Die Grundfarbe der haut ist gelblichbraun; der kupferrote Ton, welcher der Rasse früher den Namen der Rothäute eingetragen hat, entsteht künstlich bei einigen Stämmen durch Färbung. Die Nase ist meist gebogen und scharfrückig, die Stirn vielfach zurückfliehend. 5. Als afrikanische Rasse kann man die Bewohner Afrikas südlich der Sahara bezeichnen. Nach ihrer Mehrzahl den dunklen Negern angehörend, nennt man sie wohl auch kurz Negerrasse. Sie bilden im allgemeinen eine kräftige und ausdauernde Rasse von hohem Wüchse. Der Schädel besitzt ein stark ausgebildetes Hinterhaupt und eine zurückfliehende Stirn. Die Nase ist breit und meist platt, der große Mund von dicken, wulstigen Lippen umgeben. Das haar ist kurz und wollig- die Farbe der haut spielt vom dunklen Braun bis zum vollen Schwarz. Sprachlich zerfällt die Negerrasse in die beiden großen Gruppen der Sudanneger, vom Rand der Sahara bis zur Wasserscheide des Kongo reichend, und der Bantusölker. Ihre Zahl dürfte mit Einschluß der Volks- genossen, die als Sklaven nach Amerika verpflanzt wurden, 130 Millionen ergeben.
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