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1. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 20

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
20 Das Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519 — 1648. Williger, herrischer, grausamer König. Dieser wünschte sich von seiner Gemahlin, einer spanischen Prinzessin, der Tante Karls V., zu scheiden, itm die Hofdame Anna Boleyn zu heirateu. Als diesem Wunsche der Papst seine Genehmigung versagte, verbot Heinrich der englischen Geistlichkeit, ferner mit ihm in Verkehr zu treten und ihm Gehorsam zu leisten, und machte sich selbst zum Oberhaupte der englischen Kirche, ohne indessen in Lehre und Kirchenversassnng weitere Änderungen zu treffen. Erst unter seinen Nachfolgern wurde auch in England die Reformation durchgeführt; die Königin Elisabeth, die Tochter Heinrichs Viii. und der Anna Boleyn, wurde ein Hort des Protestantismus. Calvin in Von großer Bedeutung wurde es ferner, daß in der Schweiz ein (Scnf' neuer Mittelpunkt der Reformation entstand. Johann Calvin, der aus dem nördlichen Frankreich stammte, setzte das Werk Zwinglis fort. In Genf gelangte er seit 1541 zu maßgebendem Einfluß, ordnete die kirchlichen Verhältnisse und führte in dieser wohlhabenden und genußsüchtigen Stadt eine äußerst strenge Kirchenzucht ein. Er war ein Mann von großer Schroffheit, ja Härte, rücksichtslos gegen anders Denkende; aber in seiner Schule erwuchsen glaubensstarke Männer, denen ihre religiöse Überzeugung das Höchste war, die, streng gegen sich wie gegen andere, ihr ganzes Leben nach den Vorschriften ihres Glaubens zu formen suchten, Männer, die kampfesfreudig und zuversichtlich auch in den Tod gingen. In Deutschland Ausbreitung wurde die Kurpfalz das wichtigste Land, das sich zum Calvinismus Calviilis^iius. bekannte, und der Heidelberger Katechismus die Bekenntnisschrift der deutschen Calvinisten oder, wie sie sich auch nannten, „Reformierten". Aber auch nach Frankreich, nach den Niederlanden, nach Schottland und England wurde die reformierte Lehre getragen. . § 23. Die Wiedertäufer in Münster. Während das Luthertum in Nord- und Süddeutschland Fortschritte machte, gewannen an einer Stelle auch die Schwarmgeister und Wiedertäufer eine verhängnisvolle Gewalt. Die Stadt Münster in Westfalen hatte den evangelischen Glauben angenommen; dann waren aber aus den benachbarten Niederlanden schwärmerische Anhänger jener Sekte eingewandert, hatten die Mehrheit im Rat gewonnen und ihre Macht dazu benutzt, um alle, die sich nicht zum zweiten Male taufen lassen wollten, aus den Toren zu treiben. An D-rwieder-ihrer Spitze standen Jan Matthys, ein Bäcker aus Haarlem, und tautest. 3sln Bockelson, ein früherer Schneider ans Leyden. Als der erstere im Kampfe gegen die Truppen des Bifchofs von Münster, der, von anderen Fürsten unterstützt, die Stadt belagerte, gefallen war, machte
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