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1. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 62

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
62 Dar Zeitalter der Emporkommen? Preußen« 1648 — 1786. In der Finanzwirtschaft des Großen Kurfürsten ist besonders hervor-Dle Accise. zuheben, daß er eine Verbrauchssteuer, eine Accise, einführte, die von Getreide, Fleisch und anderen Verbrauchsgegenständen in den Städten, besonders an den Toren, erhoben wurde. Ihre Einführung wurde von vielen als eine große Erleichterung begrüßt; denn es war gerade dem ärmeren Teil der Bevölkerung vielfach bequemer, die Waren um ein weniges teurer zu bezahlen als zu bestimmten Fristen die höheren Beträge der direkten Steuern zu erlegen. Seitdem waren für längere Zeit die wichtigsten Einnahmequellen des brandenburgisch-preußischen Staates ersteus Tem3nm ^te Domänen, sodann die Grundsteuer, die auf dem Lande erhoben Kurmrsten" wurde, drittens die Accise, die in der Stadt gezahlt wurde. Dazukamen andere Einnahmen, z. V. aus dem Betriebe der Post, swtn W \uxvvj£Q^rt mm \vo\maxa nrvq'yx § 70. Die Fürsorge des Kurfürsten für die Volkswirtschaft. Von großer Bedeutung sind die Maßnahmen, die der Große Kurfürst zur Hebung Schaft.**'des Wohlstandes seiner Untertanen traf. Die Landwirtschaft zunächst hatte er bei seinem Regierungsantritt in einer traurigen Lage, das Laud entvölkert, die Bauern verarmt gesunden. So berief er denn fremde Kolonisten ins Land, besonders Holländer; diese konnten ihre Kenntnisse in der Viehzucht, der Milchwirtschaft mit) der Kunst des Gartenbaus, die sich in Holland seit alters einer hohen Blüte erfreuten, in der neuen Heimat verwerten. Der Kurfürst selbst hatte Vorliebe für die Obstzucht und suchte sie zu befördern; seine Gemahlin Luise Henriette unterstützte ihn in diesen Bestrebungen. Gewerbe. Auch das Gewerbe suchte der Kurfürst dadurch zu heben, daß er fremde Arbeiter und Gewerbetreibende ins Land rief; besonders die Einwanderung der Mfugiös brachte großen Nutzen. Ferner legte er selbst Fabriken an, z. B. Glashütten und Eisenwerke, oder unterstützte solche, welche Fabriken anlegten, durch Geldzuschüsse oder Gewährung von Vorteilen. Zugleich aber verbot er, wie das damals in den meisten Staaten Esst Europas Brauch war, die Einfuhr einer ganzen Reihe von fremden Erzeugnissen, um seine Untertanen zu nötigen, einheimische Waren zu kaufen und so die Industrie der Heimat zu unterstützen; ober wenn er die fremden Waren nicht verbot, so legte er doch hohe Zölle auf sie, was zur Folge hatte, daß sie verteuert wurden und nicht so leicht den Weg ins Land fanden. Solche Zölle nennt man, weil sie zum Schutze Schutzzölle bcr einheimischen Industrie eingeführt werden, Schutzzölle. So erwuchsen in den kurfürstlichen Landen neben dem Handwerk die Anfänge einer Großindustrie.
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