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1. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 63

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich Wilhelms Innere Politik. 63 Der Handel.wurde ferner von dem Kurfürsten sorgfältig gepflegt.handel. Er erleichterte den Verkehr zwischen den Oderlanden und den Elbgebieten, indem er den Friedrich-Wilhelms-Kanal zwischen Oder und Spree baute. Er richtete eilte Post ein, welche von Memel bis Kleve ganz Norddeutschland durchquerte und zur Förderung des Verkehrs viel beitrug. Zugleich aber war er bestrebt, Brandenburg am überseeischen Handel, d. h. am Welthandel, zu beteiligen, der damals, wie oben erzählt, vornehmlich in der Hand der Holländer, Engländer und Franzosen lag und zwar größeren Gefahren als heute ausgesetzt war, aber auch großen Gewinn abwarf. Er gründete eine kleine Kriegsflotte. Flotte, mit der er sich nicht scheute gegen Spanien, das seinen Zahluugsvcr-. pflichtnngen nicht nachkam, einen Kaperkrieg zu beginnen; sogar ein spanisches Kriegsschiff wurde von seinen Schiffen fortgenommen. Ferner schuf er nach dem Muster der großen holländischen und englischen Handelsgesellschaften eine afrikanische Handelsgesellschaft. Ihren Sitz bcrsmonini, legte er nach Emden in Ostfriesland, wo ihm das Besatzungsrecht zugefallen Nlult' war, und gründete an der Küste von Guinea einige Handelsniederlassungen, die ersten deutschen überseeischen Kolonien, unter denen die wichtigste das Fort Groß-Friedrichsburg war. Diese Kolonien brachten, obwohl die eifersüchtigen Holländer dem brandenbnrgischen Handel vielerlei Schwierigkeiten machten, mehrere Jahre lang reichen Gewinn. Nachher konnte die Handelsgesellschaft sich nur mit Mühe behaupten, und Friedrich Wilhelm I. hat die afrikanischen Ansiedelungen an die Holländer verkauft. >zu religiöser Beziehung trat bet Kurfürst für die gegenseitige Religiöse Duldung zwischen Lutheranern und Reformierten ein. Er verbot tmreh ^ulbu,to-ein Ebikt, daß sich die Prediger beider Bekenntnisse gegenseitig von der Kanzel aus bekämpften; der Liederdichter Paulus Gerhardt, damals Diakonus in Berlin, der aus Gewissensbedenken diesem Erlaß nicht gehorchen zu können erklärte, mußte sein Amt niederlegen. § 7l Der Ausgang des Großen Kurfürsten. Der Kurfürst hatte nach Luise Henriettens Tode die Prinzessin Dorothea von Holstein geheiratet. Leider entstanden in seinen letzten Lebensjahren Streitig-feiten mit seinem Sohne, dem Kurprinzen Friedrich; sie wurden dadurch^ veranlaßt, daß der Kurfürst beabsichtigte, in schient Testament gewisse Landesteile den Kindern aus zweiter Ehe zu überweisen. In seinen letzten Monaten war der Kurfürst ganz erfüllt von den großen Plänen seines Neffen Wilhelm von Oranicn, Jakob von England zu
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