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1. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 74

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
74 Das Zeitalter des Emporkoimiiens Preußens 1648 — 1786. Stünde (vgl. § 68) seinen Anordnungen nicht gefügt hätten. Er war . ein absoluter Herrscher, dem sie „Ordre parieren" mußten; auf eine Eingabe der ostpreußischen Stände schrieb er: „Ich stabilire die Souverainetö wie einen Rocher von Bronce". In seiner selbstherrlichen Art ging er sehr weit; er hielt es z. B. für sein königliches Recht, gerichtliche Urteile umzustoßen, nicht nur um sie zu mildern, sondern auch um sie zu verschärfen. dcuoaltung ^ Derselbe König, der das preußische Heer schuf und durch das eigene ö Vorbild erzog, hat auch einen anderen Grundpfeiler des preußischen Staatswesens errichtet; er hat die preußische Verwaltung geschaffen und das preußische Beamtentum durch das eigene Vorbild zur Tüchtigkeit, Pünktlichkeit und Pflichttreue erzogen. Von den Beamten forderte er, daß sie ihre ganze Kraft seinem Dienste widmeten; „die Seligkeit ist für Gott", schrieb er, „aber alles andere muß mein sein". Bis ins einzelne wurde ihre Amtsführung geprüft; insbesondere mußte auf das genaueste Rechnung gelegt werden. Finanzen. Der Finanzverwaltung widmete er die größte Fürsorge. Die Domänen, die direkte Steuer, die auf dem Lande, die Accise, die in den Städten erhoben wurde, waren auch unter ihm die wichtigsten Einnahmequellen. Durch große Sparsamkeit wurden die Einnahmen wesentlich erhöht. Bei weitem der größte Teil der Geldmittel des Staats wurde für das Heer ausgegeben. Für solche Hofhaltung brauchte der König wenig; denn sobald er den Thron bestiegen hatte, war der glänzende Hofstaat seines Vaters aufgelöst, die meisten Hofbeamten entlassen und die Gehälter stark herabgesetzt worden. Was erübrigt wurde, verwandte der König zur Bildung eine Staatsschatzes.^, Wie sein Großvater, der Große Kurfürst, so trat Friedrich Wilhelm für die Hebung der Volkswirtschaft ein. Besondere Teilnahme brachte Ackerbau, et der Landwirtschaft entgegen, sorgte für den Anbau von Kulturpflanzen und ließ Brüche austrocknen. Am meisten hat er getan für das durch die Pest hart mitgenommene Ostpreußen und Litauen; hier siedelte er auch Über 20000 lutherische Salzburger an, die um ihres Glaubens willen von ihrem Erzbischof vertrieben worden waren, und denen er in Gewerbe.seinen Landen eine Freistatt eröffnete. Auch in der Förderung des Gewerbes schritt er auf den Bahnen seines Großvaters fort, indem er die Einfuhr mancher fremder Waren verbot, andere mit hohen Zöllen belegte, um so seine Untertanen zu nötigen, einheimische Erzeugnisse zu laufen. Besonders die brandenburgische Tuchfabrikation nahm durch seine fordernden Maßregeln eine hohen Aufschwung.
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