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1. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 88

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
88 Das Zeitalter der Emporkommens Preußens 1648 —1786. durch die Erinnerung an die Großtaten und auch an die Leiden dieses Krieges noch fester zusammen; immer kräftiger, immer stolzer wurde das preußische Volksbewußtsein. Auch in der Bauernstube fand man oft das Bild des „alten Fritz"; aus dem Stolz auf den großen König entstand der Stolz auf das preußische Vaterland. Deutschland. Für Deutschland war das wichtigste Ergebnis dieses Krieges, daß es nunmehr zweifellos zwei deutsche Großmächte gab. Der deutsche Dualismus war eine Tatsache; die deutsche Einheit war noch stärker erschüttert als bisher. Aber gerade in Preußen kam ein Staat empor, der einst den Kern bilden konnte für ein neues, stärkeres deutsches Reich. Im siebenjährigen Kriege war es Preußen gewesen, daß mit seinem eigenen Interessen zugleich die Interessen Deutschlands verteidigt hatte; wäre es unterlegen, so wäre Ostpreußen russisch oder polnisch, das Land an den Odermündungen wieder schwedisch geworden. In der Tat wirkte der siebenjährige Krieg stärkend und kräftigend auf das gesunkene Nationalgefühl ein. Während der preußische Staat wenig beliebt war, erschien Friedrich der Große als jpeld des deutschen Volkes; er sei „fritzisch gesinnt" gewesen, berichtet Goethe aus seinen Frankfurter Jugendjahren. Auch die Poesie wurde durch diesen Krieg angeregt; insbesondere knüpft Lessings „Minna von Barnhelm" an ihn an. Volkswirt- Die Volkswirtschaft hatte freilich unter dem Kriege schwer ge- litten; die Bevölkerung Preußens war zurückgegangen, manche Gegenden, wie die Neumark, waren auf das furchtbarste verwüstet, viele Kaufleute, Gewerbetreibende und Grundbesitzer waren schwer geschädigt und tief verschuldet, andere hatten ihr Hab und Gut verloren. Neben Preußen war Sachsen von dem Kriege am schwersten betroffen worden. Friedrichs des Grotzcn Rcgcnteiltiitigkeit. Friedrich der § 90. Friedrichs Persönlichkeit. Auch auf den großen König, der t9lo6e" seinen Feinden siegreich widerstanden, hatten die Jahre des Krieges eine tiefe Einwirkung ausgeübt. Er hatte zu Ungeheures erfahren und gelitten, zu oft am Rande des Abgrundes gestanden; die ihm die liebsten gewesen waren und am nächsten gestanden hatten, waren gestorben; einsam ist der König geblieben bis an sein Lebensende. In rastloser Arbeit, in unbedingter Erfüllung dessen, was er für seine Pflicht hielt, suchte er Befriedigung. Er nannte sich den ersten Diener des Staates; dem Wohle seines Volkes opferte er sich, ein gewaltiges Vorbild der Entsagung und Selbstverleugnung. „Ihr habt nicht nötig euch dafür zu
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