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1. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 92

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
92 Das Zeitalter de- Empvrkommens Preußens 1648 —1786. und außer dem Salz wurden nun auch Kaffee und Tabak für Regierurgs-monopole erklärt, d. H. ihr Verkauf dem Staate vorbehalten, der bestimmte Personen damit betraute. Diese Bestimmungen, das Treiben der „Kaffeeriecher", die Verwendung französischer Beamten erregten viel Mißfallen und Unmut; zugleich wuchs der Schmuggel, der in den Zeiten der Einund Ausfuhrverbote überhaupt sehr verbreitet war. Nechiswesen. Große Verdienste hat Friedrich auch um die Ausbildung des Rechts- Wesens. Eine seiner ersten Taten nach seiner Thronbesteigung war die Abschaffung der Folter. Nachher war er stetig darauf bedacht, die Rechtspflege zu bessern; er darf als der Schöpfer des preußischen Nichterstandes bezeichnet werden. „Vor der Justiz sind alle Leute gleich", sagte er; „ein Justizkollegium, das Ungerechtigkeit ausübt, ist gefährlicher und schlimmer als eine Diebesbande." Die Abfassung des „allgemeinen Landrechts" hat er von seinen ersten Regierungsjahren an betriebenes wurde noch unter dem großen König vollendet, trat unter seinem Nachfolger in Wirksamkeit und ist erst 1900 durch das neue allgemein-deutsche „Bürgerliche Gesetzbuch" abgelöst worden. Isp Sn religiöser Beziehung vertrat er den Grundsatz der Duldung. „Die Religionen müssen alle toleriert werden", lautet einer seiner Rand-bescheide aus seiliem ersten Regierungsjahre; „hier muß ein jeder nach seiner Fayon selig werden." Für die Pflege des geistigen Lebens blieben dem König, der den größeren Teil der Staatseinnahmen für die Landesverteidigung aufwenden mußte, nur geringe Mittel übrig. Doch hat er die Zahl der Volksschulen vermehrt und auch dem höheren Schulwesen seine Sorge zugewandt. Unter seinen Bauten ist außer dem Berliner Opernhause und Sanssouci vornehmlich das großartige Neue Palais bei Potsdam zu nennen, das er in den Jahren nach dem Sieben jährigen Kriege aufführen ließ. Wlk Ü6er die neueren Erzeugnisse der deutschen Literatur urteilte er bis zu seinem Ende hart und absprechend. Und doch erblühte damals die deutsche Dichtkunst nach Jahrhunderte dauerndem Verfall zu neuem, herrlichem Leben. Zuerst war Klopstock ausgetreten, der Odendichter und Schöpfer des religiösen Epos „der Messias"; dann Lessing, der erste der großen deutschen Dramatiker und der erste große deutsche Prosaschriftsteller. Ihnen war ein noch Größerer, Goethe gefolgt, dessen „Götz von Berlichingen" sich freilich besonders scharfen Tadel von seiten Friedrichs zuzog; seit 1775 weilte er am Hofe des Herzogs Karl August von Weimar, der ihn einige Jahre später zu seinem Minister machte. Schon vor Goethe hatte Wieland, der Dichter des „Oberon",
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