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1. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 46

1912 - Leipzig : Teubner
46 Elbsandsteingebirge. Talkessel von Dresden. Das Llbsandfteingebirge. Wo sich heute das Elbsandsteingebirge erhebt, brei- tete sich vor vielen Jahrtausenden ein weites Meer aus. Die Flüsse der benach- barten Gebirge schwemmten große Zandmassen herbei, die sich auf dem Grunde absetzten. Durch feinen Tonschlamm, den die Fluten gleichfalls mitführten, wurde der Sand zusammengekittet und durch das Gewicht der Wassermassen zu festem Stein zusammengepreßt. His das Meer wieder zurückgetreten war, bedeckte eine weite Sandsteinebene das Gebiet. Nun arbeiteten aber die Naturkräfte eifrig an der Zerstörung der abgelagerten Massen. Der auf die Felsen fallende Regen drang in den Stein ein und lockerte den Zusammenhang der Sandkörnchen. Im Laufe langer Zeiträume bildeten sich dann besonders in den tonreichen Schichten Kus- Waschungen, die sich immer mehr vergrößerten. (Kchte auf die Steine unter Vach- traufen und Brunnenrohren!) Das eingedrungene Wasser dehnte sich im Winter durch Gefrieren aus und sprengte die Felsen auseinander. 5luch das Pflanzenleben half mit an der Zerstörungsarbeit: Baumwurzeln zwängten sich in die Spalten und Klüfte, die überall die Felsen durchdringen und sie in „quaderförmige" Stücke teilen - im Moose sammelte sich wie in einem Schwämme die Feuchtigkeit, und die Säuren, die im Wasser infolge der Verwesung der pflanzen entstanden, lockerten den Zusammenhang des Gesteins. Die Hauptzerstörungsarbeit aber leisteten die Gewässer, die von Böhmen her über das Gebirge Auerschnitt durch da- -lbf°»dsteing°bi-g°, Kbsluh nach Nordwesten suchten. Die weicheren Teile des Gesteins wurden beseitigt, die härteren blieben stehen. So erblicken wir heute, nachdem die Zerstörung der Felsen viele Jahr- tausende hindurch sich fortgesetzt hat und immer noch weiter dauert, tief einge- schnittene Schluchten, hohe, säulenartige Pfeiler (Bastei), die meist in mächtige Quadern zerspalten sind, sowie Tafelberge (Königftein) mit steil abfallenden Wänden. Das tiefste Tal hat sich die Elbe genagt. Kuf dem Grunde der breiteren Täler hat sich toniger Boden angesammelt, hier finden sich daher Laubwälder, Wiesen und Kcker. Die Hochflächen („Ebenheiten") sind aber sandig, so daß nur Kiefernwälder und magere Korn- und Kartoffelfelder das Land bedecken. Wegen seiner landschaftlichen Schönheit wird das Gebirge „Sächsische Schweiz" genannt und alljährlich von vielen Fremden aufgesucht. Da der „(yuadersandstein" als Baustein sehr geschätzt wird, hat man am Elbufer große Steinbrüche angelegt (warum gerade hier?). Der Sitz des Sandsteinhandels ist Pirna (20). Der Talkessel von Dresden. Die Kusläufer des Elbsandsteingebirges und des Lausitzer Berglandes (s. u.) schließen einen Talkessel ein, der von der Elbe durch- strömt wird. Die sanften höhen, die das reizvolle Becken umrahmen, sind an den sonnigen Abhängen von Weinbergen und Obstgärten bedeckt. Schmucke Land- Häuser, freundliche Dörfer und stattliche Schlösser ragen dazwischen auf. In der Mitte aber, wo die Gewässer des breiten Elbstroms, von mächtigen Brücken über- spannt, majestätisch dahinfließen, dehnt sich die herrliche Königsstadt Dresden (547) mit ihren prächtigen Gebäuden aus. Der außerordentliche Reichtum an
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