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1. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 62

1912 - Leipzig : Teubner
62 Nordsee: Einfluß auf das Klima. Bewegungen. Gezeiten. 3m Sommer erwärmen sich daher die Landmassen sehr stark, während sie sich im Winter stark abkühlen. Gegenden, die weit vom Meere entfernt liegen, haben mithin heiße Sommer und kalte Winter. Ein solches Landklima herrscht z. B. in dem größten Teile des östlichen Deutschlands, und die Gegensätze ver- schärfen sich in Rußland, je weiter man nach Osten vordringt. Die Winde, die aus diesen Gebieten kommen, sind daher im Sommer heiß, im Winter aber kalt - außer- dem sind sie stets trocken (warum?). Die großen Wassermassen dagegen, die Meere, erwärmen sich im Sommer nur allmählich, halten jedoch die aufgespeicherte Wärme lange zurück. Deshalb sind auch die Winde, die van einem Meere herwehen, im Sommer bei weitem nicht so heiß und im Winter nicht so kalt wie die Landwinde. Die Länder, die an das Meer grenzen, haben infolgedessen kühlere Sommer und mildere Winter als die Gegenden mit Landklima. Da die Seewinde außerdem reichlich mit Wasser- dampf beladen sind, erhalten jene Länder auch mehr Niederschläge als diese. Ein solches Seeklima haben der westliche Teil von Deutschland, Holland, Belgien, England und Norwegen, die unter dem Einfluß des nahen Ozeans und der Nordsee stehen. (Siehe umstehende Wetterkarte!) Nordsee—mordsee. Die Oberfläche der Nordsee ist nur selten spiegel- glatt. Meist ist sie vom Winde bewegt. Die Wellen können bei Sturm eine höhe von mehr als 4 m erreichen. Rollen die Wogen dem flachen Strande zu, so stoßen sie am Meeresboden oder an Felsen, die vom Grunde aufragen (Klippen, Riffe), auf Widerstand. Die Wassermassen überstürzen sich - sie brausen und schäumen, und das Meer gerät in Kufruhr. Das ist die Brandung, die den Schiffern leicht gefährlich wird. Leuchttürme, die man am Strande und auf Inseln errichtet hat, warnen die Seeleute in der Nacht vor den gefahrdrohenden Stellen- am Tage werden die Schiffer durch fest verankerte, schwimmende Tonnen und andre „See- zeichen" darauf aufmerksam gemacht. Oft scheitern aber trotzdem Schiffe. Um den Schiffbrüchigen Hilfe bringen zu können, hat man an der Küste zahlreiche Rettungsstationen errichtet. Die deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger besitzt weit über Ivo Stationen. Fast die Hälfte davon liegt an der Nordsee. ^.Ebbe und Flut (Gezeiten). Während in den Teichen und Seen das Wasser im Laufe eines Tages gleich hoch steht, ist dies in der Nordsee nicht der Fall, hier können wir vielmehr ein regelmäßiges Sinken und Steigen beobachten, das man als Ebbe und Flut bezeichnet. Die Entstehung von Ebbe und Flut glaubt man auf die Anziehungskraft zurückführen zu müssen, die zwischen Sonne, Mond und Erde wirkt. „Denken wir uns die Erde als eine Kugel und einen anderen Himmelskörper, etwa den Mond, anziehend auf sie einwirken, so werden seine wirksamen Kräfte sich vorzugsweise an der beweglichen Wasserhülle bemerkbar machen. Freilich zieht der Mond die ganze Erde etwas an sich, auf die Wasser- teilchen wirkt er aber viel bemerkenswerter ein. Die auf der ihm zugekehrten halbkugel streben ihm entgegen, während die auf der entgegengesetzten, als die am weitesten abstehenden, zurückbleiben. Es stellt der (Huerschnitt der Erde nun- mehr also eine etwas ausgezogene Kreisform, eine Ellipse, dar, und zwar so,
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