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1. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 87

1912 - Leipzig : Teubner
Deutsche Volksstämme. Keichsversassung. 87 Beispiel der Engländer, die niemals in der Fremde ihre nationale Art auf- geben, auch die Deutschen einen größeren Stolz auf ihre Heimat. Sie schließen sich zu Krieger-, Turn-, Gesang-, Reiter-, Schützen- und Radfahrervereinen zu- sammen, errichten sich eigene Klub- und Vereinshäuser und gründen — mit Unter- stützung des Reiches — deutsche Rindergärten und Schulen, welche teilweise sogar das Recht zur Verleihung des Einjahrig-Freiwilligen- und Abiturientenzeugnisses besitzen. Christliches deutsches Gemeindeleben trägt wesentlich zur Bewahrung deutscher Gesittung bei. Deutsche Theater, Zeitungen und Monatsschriften ver- Mitteln den geistigen Zusammenhang mit dem Mutterland. Deutsche Konsulate als Organe der Reichsregierung sind berufen, die Rechtsansprüche geschädigter oder bedrohter Volksgenossen geltend zu machen. In rechter Würdigung dessen, daß nationalgesinnte Auslanddeutsche besonders wertvolle Vorkämpfer deutscher Art und Wirtschaft sind, haben sich weitverzweigte vereine in der Heimat die Unterstützung der fernen Volksgenossen zum Ziel gesetzt, z. 13. der verein für das Deutschtum im Ausland (Allgem. deutscher Schulverein), der Alldeutsche verband, der Deutsche Sprachverein u. a. Ihr Bestreben geht dahin, die Reichsdeutschen im Ausland dem deutschen Untertanenverband zu erhalten und bei den Aus- landdeutschen fremder Staatsangehörigkeit den kulturellen Zusammenhang mit dem angestammten Volkstum zu wahren." Die deutschen Volksstämme. In unserm vaterlande unterscheiden wir fol- gende Stämme: die Bauern auf der Oberdeutschen Hochebene östlich vom Lech, die S chwab en und die Alemannen zwischen Lech und lvasgenwald, diefran - k e n im Maingebiet und am Rhein bis hinab nach Köln, die Thüringer zwischen Thüringerwald und harz, die Hessen im hessischen Bergland, die Nieder- sachsen zwischen Niederrhein und Elbe, die Friesen an der Nordseeküste und auf den Inseln. Die Bevölkerung Ostelbiens besteht aus einem Mischstamm von Deutschen und Slawen (S. 85). Die nichtdeutschen Bewohner unseres Vaterlandes verteilen sich auf folgende Volksstämme: Polen 3 Millionen, Franzosen 212000, Masuren 142 000, Dänen 141 000, Litauer 106 000, Kassuben 100 000, wenden 93 000, Holländer 80 000. Nach der Sprache unterscheiden wir Oberdeutsche und Niederdeutsche. Die Sprachgrenze verläuft etwa am Nordfuße des deutschen Mittelgebirges. Nach dem Glaubensbekenntnis gibt es in Deutschland 62% Evange- lische, 36% Katholiken. Der Rest verteilt sich auj Israeliten und Andersgläubige. Verfassung des Deutschen Reiches. Das Deutsche Reich bildet einen Bun- desstaat, zu dem vier Königreiche, sechs Großherzogtümer, fünf Herzogtümer, sieben Fürstentümer, drei freie Städte und das Reichsland Elsaß-Lothringen, zu- sammen also 26 Staaten gehören. An der Spitze steht der König von Preußen als erblicher Deutscher Kaiser. Er ist Oberbefehlshaber über Heer und Flotte, erklärt Krieg, schließt Frieden, vertritt das Reich dem Auslande gegen- über und ernennt die Reichsbeamten. Der preußische Thronfolger ist zugleich Kronprinz des Deutschen Reichs. — Der Bundesrat besteht aus 58 Mitgliedern, die von den einzelnen Regierungen ernannt werden. Preußen hat 17 Stimmen,
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