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1. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 133

1912 - Leipzig : Teubner
Alter der Gesteine. 133 überrindet, oder das chemisch gelöste Versteinerungsmittel durchdringt die organischen Reste und verwandelt sie in Versteinerungen. Den ältesten Gesteinsbildungen, den Urgesteinen, fehlt jede Spur lebender Wesen. Erst in den Gesteinsschichten des Altertums der Erde treten Kbdrücke von pflanzen und Tieren auf. In den ältesten Schichten dieser Periode findet man aber nur Reste von Meeresbewohnern, von Tangen, Schwammen, Würmern und den ersten Wirbeltieren, nämlich Fischen. Die darauf folgenden Schichten des Alter- tums, die wegen ihres Reichtums an Steinkohlen die Steinkohlenformation genannt werden, obwohl sich auch andere Gesteine mannigfacher Art finden, sind reich an Resten von riesigen Bäumen (Schachtelhalmen, Baumfarnen, Schuppenbäumen, Sagobäumen, Palmen, Abb. S. 123), sowie von Skorpionen, Spinnen, Heuschrecken usw., die in den großen Sumpflandschaften lebten. Im Mittelalter der Erd- entwicklung, in dem sich besonders Buntsandstein, Muschelkalk, Jurakalk und Kreide Kbdruck vom Ichthyosaurus aus den 5chieferbrüchen des Fränkischen Iura. (Grig. u. phot. v. B. Hauff-Holzmaden.) bildeten, nahmen Kriechtiere, die Riesenechsen (Saurier), eine herrschende Stellung ein. (Es ist auch die Zeit, aus der die ältesten Reste der Vögel stammen. Die Abdrücke des sogenannten Urvogels hat man in den Kalksteinplatten des Jura bei Solnhofen gefunden. Und noch ein anderes bietet uns dies Zeitalter, nämlich die ersten Spuren von Säugetieren (Kiefer und einzelne Zähne). Es waren Beutel- tiere, wie sie ähnlich jetzt noch in Australien leben. Endlich erscheinen in der Kreide- zeit auch die ersten Abdrücke von Laub- und Blütenpflanzen. In der Neuzeit führt dann die Entwicklung der Tier- und Pflanzenwelt, wie die Abdrücke, Ver- steinerungen und Knochenreste beweisen, roeiter zu den Lebensformen, die wir in der Gegenwart antreffen. Während der Eiszeit, als in den eisfreien Gegenden unseres Vaterlandes das Mammut, der Höhlenbär, der Riesenhirsch, die höhlen- Hyäne usw. lebten, tauchten die ersten Spuren des Menschen auf. Das Dasein des Menschengeschlechts auf Erden reicht also in Zeiträume zurück, denen gegenüber die Kunde von den Geschicken der Völker, die von der „Weltgeschichte" aufge- zeichnet wird, nur eine verhältnismäßig winzige Spanne Zeit umfaßt. Und doch ist der Mensch erst in dem jüngsten Zeitalter der „Erdgeschichte" aufgetreten. Wie
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